Baden-Württemberg

Reutlingen, Pressemitteilung, Verband

VCD Kreisgruppe im neuen Domizil

Manchmal hat ein Hagel- und Wasserschaden auch etwas Gutes. So der vom letzten Jahr in den unfreundlichen Untergeschoss- (sprich Keller-)Räumen des Naturschutzzentrums in der Weingärtnerstraße. Infolge des Schadens suchte und fand nämlich der BUND Reutlingen eine neue und weitaus freundlichere Bleibe in der Unteren Gerberstraße 19, die er im Februar mit weiteren Umweltverbänden bezogen hat. Einer dieser Verbände, die Kreisgruppe des Verkehrs-Clubs Deutschland (VCD – Mobilität für Menschen), feierte jetzt ihren Einzug mit Sektempfang und Rückschau auf die Arbeit der letzten Jahre, zusammengefasst in einem Vortrag der beiden Aktiven Peter Stary und Susanne Eckstein.

VCD Einweihung Naturschutzzentrum Reutlingen
Quelle: VCD KV Reutlingen

Die VCD Kreisgruppe, gegründet 2017 nach der Auflösung des Kreisvereins, hat sich seither energisch und nahezu pausenlos in das verkehrspolitischen Geschehen in und um Reutlingen eingemischt: Die erste Aktion war ein Bus-Check am damaligen Busbahnhof Willy-Brandt-Platz im Januar 2018, gefolgt von einer Fahrgastbefragung mit über 1000 erfassten Fragebögen. Der Anstoß zur Bildung eines Fahrgastbeirats der RSV kam ebenfalls von der VCD Kreisgruppe. Dieser steht inzwischen vor seiner 14. Sitzung und ist ein gut funktionierendes Organ im Reutlinger ÖPNV-Betrieb geworden.
Zwischen weiteren Terminen und Aktionen begrüßte der VCD nacheinander das »Dreigestirn« deutsch-österreichischer Verkehrsplaner und Vordenker in Reutlingen: Professor Heiner Monheim, Dr. Winfried Wolf und Prof. Hermann Knoflacher aus Wien.
Hinzu kamen die Mitarbeit in der Task-Force Radverkehr sowie eine aufwendige Informations- und Diskussionsveranstaltung über die Innenstadttrasse der zukünftigen Regionalstadtbahn Neckar-Alb zusammen mit dem BUND und der Gruppe Pro-Regio Stadtbahn. Bei allen Aktionen war die Vernetzung mit anderen Gruppen und Initiativen eine Voraussetzung dafür, dass die Kampagnen des personell schwach besetzten VCD das nötige Gewicht und öffentliche Aufmerksamkeit bekamen – dies ganz besonders bei der Straßenaktion „Mobil ohne Auto“ im vorigen Herbst.
Mehrfach gaben Einschränkungen im Fußverkehr Anlass zu Fußgängerdemos, so der Abbau einer Fußgängerampel über die Lederstraße oder die fehlende Direktquerung am Oskar-Kalbfell-Platz, die von der Stadt nach Abriss des baufälligen Stegs zwar versprochen war, aber aus Kostengründen bis heute in einer Schublade verschwunden ist.
Fast zwei Stunden zu spät traf die kommissarische Vorsitzende des VCD-Landesverbandes Marlis Heck bei der Feier ein und lieferte damit ein »quod erat demonstrandum« über den Zustand der Bahnverbindung zwischen Stuttgart und Tübingen: Ihr Zug war schlicht ausgefallen.  Dafür sprach der scheidende Vorsitzende des BUND Kreisverbandes Ira Wallet eine schöne Laudatio auf den VCD und dessen verstorbenen Reutlinger Mitbegründer und verkehrspolitischen Vordenker Erich Jakobi, der schon vor 30 Jahren Konzepte für regionale Stadtbahnverbindungen im Neckar-Alb Raum entwickelt hat.

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