Baden-Württemberg

Der VCD beobachtet und kommentiert verkehrspolitische Entscheidungen, mischt sich mit eigenen Forderungen und Konzepten in die politische Debatte ein und veranstaltet Aktionen und Kampagnen für ein Umdenken von Staat und Gesellschaft.

Pressemitteilung, Verkehrspolitik, Verkehrsverbünde und ÖPNV
Landesverband BW

VCD: Kein Klimaschutz im Verkehrssektor mit der CDU?

Die Landesregierung war 2021 als Klimaschutzkoalition angetreten und hatte im Koalitionsvertrag umfangreiche Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele vereinbart. Mit Sorge sieht der VCD nun ein Abrücken der CDU von den Zielen im Verkehrssektor: „Der Verkehrssektor ist das Sorgenkind beim Einhalten der Klimaschutzziele - sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene.

Klar ist, dass ein ‚Weiter-so‘ in der Verkehrspolitik untauglich zur Zielerreichung ist und Änderungen im Verkehrsverhalten sinnvoll und notwendig sind. Diese Erkenntnis ist nicht neu, dies sollte die Politik anspornen, konkrete Maßnahmen endlich anzugehen.“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. Doch leider sei das Gegenteil der Fall, zuerst hätten auf Bundesebene SPD und FDP den Bau weiterer unnötiger Autobahnen durchgesetzt, nun wolle die CDU im Land die Verbesserung des Busangebotes im ländlichen Raum torpedieren, beklagt der VCD. Vordergründig werde dies mit dem Personalmangel im ÖPNV begründet, tatsächlich habe man eher den Eindruck, dass Teile der CDU mehr ÖPNV im ländlichen Raum gar nicht wollen, so der VCD. 

Natürlich erfordere die Ausweitung des Busangebotes in der Fläche mehr Busfahrer, deshalb müssen aus VCD-Sicht die Rahmenbedingungen für den Beruf des Busfahrers bzw. der Busfahrerin attraktiver gestaltet werden, dazu gehöre einerseits die Bezahlung, andererseits auch die Zeiteinteilung. Der heute geringe Frauenanteil sei weitgehend durch die Unternehmen selbstverschuldet, in anderen Ländern würden deutlich mehr Frauen als Busfahrerinnen im Einsatz sein, so der VCD.  

Wenn in einem Beruf Mangel herrsche und gleichzeitig befürchtet werde, dass es aufgrund von Umstrukturierungen in anderen Bereichen zu Personalabbau kommen könnte, seien Umschulungen der richtige Weg, um Engpässe zu beseitigen, betont der VCD. Damit die Absage an die Klimaziele begründen zu wollen, zeuge eher von fehlender Ernsthaftigkeit beim Verfolgen der Klimaziele im Verkehr, beklagt der VCD und erinnert an die signifikant höheren Klimafolgekosten durch unterlassenen Klimaschutz, die in den nächsten Jahren zu erwarten seien. 

,,Beim Fahrpersonal können in vergleichsweise kurzer Zeit durch Qualifizierungsmaßnahmen gute Ausbildungsziele erreicht werden - so wird die Verkehrswende ein Gewinn für den Verkehr, für das Klima und für den Arbeitsmarkt," sagt Matthias Lieb.

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