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Radnetz im Landkreis

Wie sieht es eingentlich aus mit dem Radnetz im Landkreis? Hier der Veruch einer Beschreibung.

Gerne diskutieren wir mit Ihnen/Euch darüber.

Beim Radnetzes im Landkreis hat sich leider noch viel zu wenig verbessert.

Bei den Aufgaben außerorts - und damit in der Zuständigkeit des Regierungspräsidiums und des Landkreises - sind in unserer Wahrnehmung, der Radweg über die Körschtalbrücke, der Lückenschluss Weisser Stein und die Sanierung des Neckartalradwegs zwischen Wendlingen und Plochingen, die leider wenigen positiven Beispiel.  Auch beim RS4 scheint Personalmangel das größte Hemmnis für zügige Umsetzungen zu sein. Wenngleich das RP Stuttgart ausgesprochen motivierte und für Radinfrastruktur kompetente Mitarbeitende hat.

Die Radverbindungen innerorts wurden leider in viel zu geringem Umfang verbessert.

In der Zuständigkeit der Kommunen hängen Lückenschlüsse von wichtigen Alltagsverbindungen, häufig an fehlenden Gemeinderatsbeschüssen.

Attraktive Alltagsverbindungen locken besonders viele Menschen aufs Rad, wenn sie nahe an den Wohnorten liegen und an den Alltagszielen der Menschen.

Aber genau da ist der öffentliche Raum hart umkämpft und nur selten fällt eine Entscheidung für einen Radweg anstatt z. B. einer Kfz-Fahrspur oder einer Parkplatzreihe, trotz Förderquoten von bis zu 90% und den wirklich bahnbrechenden Rahmenbedingungen des Landeskonzept Mobilität und Klima (LMK).

Trauriges Beispiel dafür sind die Lücken im Neckartalradweg in Esslingen. Uns ist nicht bekannt, dass eines der vielen Konzepte umgesetzt werden soll.

Wenn man z.B. vom Esslinger Finanzamt nicht angstfrei und sicher zum Bahnhof kommt, ist Radfahren für die meisten Menschen dort eben keine Option.

In Esslingen hat man z.B. durch die (einzige) Fahrradstraße, die Fahrradzone Oberesslingen sowie die für Radverkehr freigegebenen Busspuren, viel Menschen aufs Rad gelockt. Doch für ein durchgängiges Radnetz geht man die vielen schädlichen Lücken zu unentschlossen an. Dort verliert man heute noch viele Menschen fürs Radfahren.

Lückenschlüsse insbesondere in der so wichtigen und potentialreichen Tallängsachse sind dringend notwendig. z.B. gibt es immer noch keinen Umsetzungshorizont für einen Lückenschluss zwischen Esslinger Fahrradstraße und Fahrradzone. Ob und wann die Fleischmannstraße Fahrradstraße wir steht auch noch in den Sternen.

Es gibt also wirklich schädliche Lücken selbst in den Hauptrouten. Dabei gibt es im Landkreis bessere und schlechtere Kommunen. Uns ist leider keine bekannt die ein echter Ausreißer nach oben wäre.

Es braucht Radverbindungen die von einem Großteil der Bevölkerung angenommen werden. Da wo die im Alltag benötigt werden, ist der öffentliche Raum hart umkämpft. Entscheidungen zur Umwidmung von z.B. Parkplätzen oder Kfz-Fahrspuren fallen bisher viel zu selten.

Bei den kleineren Kommunen fehlt es oft an den speziellen Kompetenzen für Radinfrastruktur.

Das weitgehend wirkungslose aufmalen von zu schmalen Radschutzstreifen auf den Ortsdurchfahrten einiger kleiner Gemeinden im Kreis zeugen davon.

Die Planungsunterstützung der AGFK ist da ein wichtiges Angebot, aber bisher nur bei wenigen Kommunen bekannt.

Beim Radnetz hängt es oft an fehlenden Gemeinderatsbeschlüssen aufgrund fehlender Mehrheiten. Wir erleben endlose Prüfaufträge aus einzelnen Gemeinderatsfraktionen und deren Forderung nach noch kleinteiligeren Gesamtkonzepten.

Dadurch werden Umsetzungen jahrelang verzögert, wie z.B. beim Esslinger Altstadtring.

Am Geld kann es nicht liegen, denn die Förderquoten liegen beim Radverkehr zwischen 50 und 90% und Verkehrsverlagerungen vom Kfz aufs Rad spart den Kommunen Finanzmittel.

Das Verkehrsministerium BW ist bundesweit beispielgebend was gute Rahmenbedingungen zur Förderung der Radnetze angeht. Durch die Klimamobilitätspläne erhöhen sich die Förderquoten nochmals.

Aber ohne die Aktivitäten der Kommunen geht eben trotzdem nichts beim innerörtlichen Radverkehr. Städte wie Tübingen, Freiburg und Konstanz zeigen, dass es besser geht.

AGFK-Vorsitzender Riemer hat für Kirchheim Teck die Umsetzung vieler wichtiger Projekte zur Fuß- und Radverkehrsförderung angekündigt.

Kleinere Neuversiegelungen für Radinfrastruktur werden vielfach deutlich kritischer bewertet, wie die Versiegelung für Kfz-Verkehr und für Gebäude. Die Bedenken kommen dann häufig von Seiten, die sich sonst gar nicht auffällig für Natur- und Klimaschutz engagieren. Hier fehlt es aus unserer Sicht oft an Abwägung der Gesamtbilanz was Gemeinwohl und Klimawirkung angeht.

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