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Landesverband BW

Pressemitteilung

Gäubahn nicht ohne Ersatz abhängen!

DB-Aufsichtsrat trägt auch Verantwortung für Anbindung der 1,4 Mio. Gäubahn-Anlieger an den Eisenbahnknoten Stuttgart.

Kurz vor der DB-Aufsichtsratssitzung appellieren das Pro-Gäubahn-Bündnis und VCD BW für den Erhalt der Gäubahn-Panoramastrecke bis zum Stuttgarter Kopfbahnhof.

Am Mittwoch, 20. März, soll der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn über den Stuttgart-21-

Inbetriebnahmezeitplan entscheiden: Wird es eine Teilinbetriebnahme im Dezember 2025 oder die

Aufnahme des Zugbetriebs gänzlich um ein bis zwei Jahre verschoben?

Gäubahn VCD BW Gauebahn
Quelle: VCD BW

Bislang sollte die Gäubahn im Sommer 2025 unterbrochen werden und im Dezember 2025 der neue Tiefbahnhof den Kopfbahnhof in Stuttgart ablösen, so der VCD. Michael Leibrecht von der Initiative ProGäubahn Rottweil betont: „Wenn der Kopfbahnhof aber weiter benötigt wird, ist es das Mindeste, die Gäubahn nicht zu unterbrechen und somit für 1,4 Mio. Einwohner aus dem Süden des Landes deren Eisenbahnanschluss nach Stuttgart zu erhalten“.


Auch im Hinblick auf die knappen Kassen beim Bahnausbau sehen die Verbände die Notwendigkeit des Gäubahn-Erhaltes. Gero Treuner: „Die Bundesregierung hat mit den kürzlich beschlossenen Änderungen am Bundesschienenwegeausbaugesetz bis zum Jahr 2030 den Schwerpunkt auf die Generalsanierung des Streckennetzes gelegt. Damit ist aber die Zukunft des Pfaffensteigtunnels völlig unklar.“
Für das Pro-Gäubahn-Bündnis stellen sich die Kosten für den Pfaffensteigtunnel ähnlich unseriös dar wie die Kostenkalkulationen zu Stuttgart 21: „Der Pfaffensteigtunnel sollte nach dem Preisstand 2015 919 Mio. Euro kosten. Der ähnlich lange Offenburger Tunnel der Rheintalbahn, der sich derzeit auch in der Planung befindet, war mit Preisstand 2015 bei 1,2 Mrd. kalkuliert und im Jahr 2020 schon mit 3,8 Mrd. veranschlagt. Somit ist für den Pfaffensteigtunnel realistischerweise mit rund 3 Mrd. zu rechnen“, rechnet Gero Treuner vor.

Angesichts fehlender Finanzmittel des Bundes für Eisenbahn-Neubauten bei gleichzeitig explodierenden Kosten für den Pfaffensteigtunnel ist es aus Sicht des Pro-Gäubahn-Bündnisses und des VCD zwingend erforderlich, die bestehende Gäubahnanbindung an den Kopfbahnhof bis zur tatsächlichen Realisierung einer Alternative zu erhalten. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich!

 

„Unabhängig von den Inbetriebnahmeszenarien für den Tiefbahnhof muss die Gäubahn bis zum Hauptbahnhof Stuttgart erhalten werden, bis eine Alternative fertiggestellt ist.“

- Gero Treuner

Landesvorstand VCD BW

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