Baden-Württemberg

Leitfaden Park(ing) Day

Park(ing) Day in Karlsruhe

Du hast vom Park(ing) Day gehört und möchtest gerne mitmachen? Du hast schon etliche Ideen, willst aber rechtlich auf Nummer sicher gehen.

Am 21.9.2018 hat der VCD Kreisverband Karlsruhe den Park(ing) Day in Karlsruhe organisiert und auch diesen Leitfaden erstellt, der auch für spätere Jahre noch nützliche Infos liefert. Zusammen mit ADFC, autofrei leben!, BUZO, COLA TAXI OKAY, die Anstoß e.V., Greenpeace und weiteren Unterstützern konnte ein noch größeres Bündnis gebildet werden. In Karlsruhe werden die genannten Organisationen gemeinsam mit Gastronomen vor Ort die nördliche Karlstraße zwischen Akademie- und Stephanienstraße umgestalten. Grundsätzlich kann jeder mit eigenen Aktionen am Park(ing) Day teilnehmen. Hier findest du dafür ein paar Hintergrundinformationen sowie organisatorische Tipps. Und auch wenn du noch keine Ideen hast, findet sich auf der letzten Seite eine Collage an Gestaltungsbeispielen.

Aktuelle Infos siehe auch auf der Facebook-Seite zum Karlsuher Park(ing) Day.

Der Park(ing) Day 2019 findet am 20. September statt! Hauptaktion wieder in der nördlichen Karlstraße, Hauptorganisator dieses Jahr: ADFC.

1. Was ist der Park(ing) Day?

Der Park(ing) Day ist ein eintägiges globales Experiment, mit dem Menschen weltweit auf den hohen Flächenverbrauch durch Kraftfahrzeuge in unseren Städten aufmerksam machen, Denkanstöße liefern und ein Zeichen setzen wollen. Rund 23 Stunden am Tag steht ein Auto im Durchschnitt auf einem Parkplatz oder in der Garage, in den Städten häufig im öffentlichen Raum. 30 Prozent des Autoverkehrs in Städten wird zudem allein durch die Parkplatzsuche verursacht. Beides führt auch in Karlsruhe dazu, dass der begrenzte und nicht für das Kraftfahrzeug entworfene öffentliche Raum, überwiegend dem Autoverkehr zur Verfügung steht. Maßnahmen für lebenswertere Städte, wie bspw. die Gestaltung von Grünflächen, sind dadurch nur begrenzt umsetzbar. Auch Geh- und Radwege oder Straßenbahnhaltestellen müssen häufig immer noch mit den verbleibenden Restflächen auskommen.

Mit dem Park(ing) Day werden daher seit seiner Initiierung im Jahr 2005 in San Francisco weltweit am dritten Freitag im September mit kreativen Ideen Möglichkeiten aufgezeigt, wie Stadträume ohne parkende Autos aussehen könnten. Beispielsweise werden durch Nachbarschaften für einen Tag Parkplätze in kleine Gärten umgestaltet, andere treffen sich mit Tischen und Stühlen zum gemeinsamen Kaffee, Kinder spielen mit dem Seil oder malen Bilder auf die Straße. Jeder kann mitmachen!

2. Mitstreiter finden

Am Park(ing) Day teilnehmen können Einzelpersonen, aber erst in der Gruppe macht es Spaß und es entstehen gute Ideen. Je mehr Mitstreiter, umso mehr Parkplätze können für mehrere Stunden umgestaltet werden. Hier könnt Ihr unser Werbematerial (E-Mail an karlsruhe@vcd.org) nutzen.

3. Parkplatz festlegen

Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Parkplätze zu bestimmen, die umgestaltet werden sollen und die Gegenstände für die Gestaltung aufzuschreiben. Ihr braucht dies, um es ggf. dem Ordnungsamt vorlegen zu können. Die größte Aufmerksamkeit erreicht ihr in zentraler Lage mit viel Fußverkehr.
Tipp: Die Fläche ruhig ein wenig größer fassen, so können sich spontan noch mehr Menschen anschließen.

4. Zeit planen

Der Park(ing) Day ist eine eintägige Aktion. Da es sich um einen Freitag handelt, lassen sich am Nachmittag und Abend die meisten Mitstreiter finden.

5. Rechtlichen Rahmen klären

Grundsätzlich gibt es drei bis vier, mehr oder weniger rechtssichere, Alternativen:

  1. Einen freien Parkplatz nehmen und gestalten und solange Parkscheine ziehen wie Ihr da sein wollt. Das ist die Ursprungsidee, erfordert aber Kreativität, wenn die Ordnungshüter kommen.
  2. Mit dem Ordnungsamt besprechen, welche Genehmigungsform erforderlich ist. Für manche Nutzungen (z. B. Betrieb von Lautsprechern, Straßenverkauf) ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich.
  3. In Karlsruhe hat sich die Initiative von 5 Umweltverbänden nach Abstimmung mit dem Ordnungsamt darauf verständigt, für die in der Innenstadt zentral geplante Aktion eine Sondernutzungserlaubnis zu beantragen.
  4. Eine Genehmigung als Mahnwache nach Versammlungsrecht ist auch – und vor allem kurzfristig – möglich.

6. Vernetzen

Es gibt mehr Park(ing)-Day-Teilnehmer als man glaubt! Vernetze dich und dein Konzept mit anderen Mitstreitern in Karlsruhe. Ideen lassen sich so austauschen und gemeinsame Presse- und Öffentlichkeitsarbeit organisieren. Melde dich mit deinen Plänen am besten unter karlsruhe@vcd.org. Der VCD Kreisverband Karlsruhe nimmt dich gerne in seinen Park(ing)-Day-E-Mail-Verteiler auf und informiert dich über andere Spielorte. In den sozialen Netzen bieten sich die Hashtags #strassezurueckerobern, #parkingday und #parkingdaykarlsruhe zur Vernetzung an.

7. Spaß haben!

Am Tag selbst ist es zunächst wichtig, dass die beim Ordnungsamt gemeldeten Personen anwesend sind. Ansonsten gilt es einfach, aktiv zu sein und Spaß zu haben. Um Passanten zu informieren, stellen wir Flyer und Plakate zur Verfügung (bei Interesse E-Mail an karlsruhe@vcd.org).

8. Fotos machen

Als Teil des globalen Experiments lade deine Eindrücke vom Tag am besten unter den Hashtags #strassezurueckerobern, #parkingday und #parkingdaykarlsruhe in die sozialen Netze hoch.

(Laut BMI gilt zwar das Kunsturhebergesetz weiter und damit auch § 23 (1) 3., aber es empfiehlt sich trotzdem zu fragen, ob die Abgelichteten einverstanden sind.)

Galerie

  • Info-Karte
  • Park(ing) Day in Karlsruhe; Fotograf: Wolfgang Deinlein
  • Park(ing) Day in Karlsruhe; Fotograf: Die Anstoß / Christian Hennig
  • Park(ing) Day in Karlsruhe; Fotograf: Die Anstoß / Christian Hennig
  • Park(ing) Day in Karlsruhe; Fotograf: BUZO / Mari Däschner
  • Park(ing) Day in Karlsruhe; Fotograf: BUZO / Mari Däschner
  • Park(ing) Day in Karlsruhe; Fotograf: BUZO / Mari Däschner
  • Park(ing) Day in Berlin; Fotograf: VCD / Ole Klamm
  • Park(ing) Day in Regensburg; Fotograf: VCD / Ole Klamm
  • Park(ing) Day in Aachen; Fotograf: VCD / Ole Klamm
  • Park(ing) Day in Aachen; Fotograf: VCD / Ole Klamm
  • Info-Karte

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