Es gibt grundsätzlich drei Methoden, um das Abgas in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor nachzubehandeln. Dabei werden Verbrennungsschadstoffe chemisch, durch Reduktion beziehungsweise Oxidation, in andere Stoffe umgewandelt.
Das auf dem Dieselgipfel beschlossene Software-Update ist bei SCR-Systemen sinnvoll. Die daraus resultierenden Nachteile sind äußerst gering, da der AdBlue-Verbrauch nur gering zunimmt. Allerdings löst das Update alleine die Probleme nicht.
Noch effizienter ist die Erhitzung der Harnstofflösung und Umwandlung in Ammoniak, bevor sie in den Katalysator gespritzt wird: So wirkt die Abgasreinigung bereits, bevor der Motor warm gelaufen ist. Dadurch können sogar Euro-5-Diesel-Pkw die Grenzwerte im Realtest einhalten. Allerdings ist Ammoniak ebenfalls giftig und gesundheitsschädlich.
Die Kombination eines NOx-Speicherkatalysators und eines SCR-Systems mit Harnstoffeinspritzung bedeutet zwar einen sehr hohen finanziellen Aufwand, stellt jedoch die derzeit beste Diesel-Abgasnachbehandlung dar.
Ja, es gibt Diesel-Pkw mit einer Hardware-Nachrüstung ab Werk. Die Aufpreise bewegen sich zwischen 1.190 und 1.990 Euro.
Der nachträgliche Einbau von Katalysatoren benötigt Platz, vor allem für den Harnstoff-Tank. Der Hersteller TwinTec hat bisher das System im Passat Variant vorgestellt. Die Entwicklung für kleinere Autos wird nach dem Verband der deutschen Automobilhersteller noch Zeit benötigen.
Bislang haben zwei Hersteller, TwinTec/Baumot und Amminex, einen SCR-Katalysator zum Nachrüsten vorgestellt. Die Geräte sind allerdings noch Prototypen und daher leider nicht lieferbar. Beide Hersteller arbeiten an einer Weiterentwicklung, sodass die Systeme so bald wie möglich in vielen Modellen einsetzbar sind.
Allerdings sind viele Diesel-Pkw schon seit Jahren gegen einen Aufpreis mit einer höherwertigen Abgasreinigung verfügbar. Somit liegen theoretisch bereits zugelassene Abgasreinigungssysteme für einige Modelle im Ersatzteillager. Die Autohersteller verneinen dies jedoch, da bei vielen Umrüstungen die Motorenelektronik, Zylinderköpfe und die Abgasanlage ausgetauscht und die neue Technik eingebaut werden müsste. Hohe Kosten und eine neu benötigte Typzulassung wären die Folge.
Auf dem Markt gibt es noch keine serienreife Technik zur Nachrüstung.
Der Umbau und die Technik wären aufwändig und teuer, zudem gibt es rechtliche Probleme: Durch die Nachrüstung würde die Allgemeine Betriebserlaubnis erlischen und der Besitzer müsste für das umgebaute Auto eine neue Zulassung beantragen.
Zudem möchten die Autohersteller nicht die Kosten für die Nachrüstung tragen.
Die Preise sind noch nicht offiziell bestätigt. Abhängig von der bereits vorhandenen Technik werden jedoch Summen zwischen 1.500 und 7.500 Euro genannt.
Ja, die deutschen Automobilhersteller haben im vergangen Jahr 36 Milliarden Euro Gewinn von Steuern erzielt. Ein überwiegender Teil der neun Millionen betroffenen Autos könnte laut einem Interview mit Jürgen Resch, dem Chef der Deutschen Umwelthilfe, für circa 1.500 Euro nachrüsten. Somit würden sich Kosten von circa 10 Milliarden Euro ergeben, was nicht einmal 30 Prozent des Jahresgewinns ausmacht.