Baden-Württemberg

Luftreinhaltung

VCD zum Umwelt-Ticket-Paket: Wenn schon Wien, dann richtig!

Das Umwelt-Ticket-Paket der Stadt Reutlingen

Das Umwelt-Ticket-Paket, das schon im Januar 2019 in Kraft treten soll, ist ohne Zweifel ein großer Fortschritt im Reutlinger ÖPNV. So weit ist sich der Reutlinger VCD einig mit den Planern der Stadtverwaltung.

Allerdings sind für den ökologischen Verkehrsverband einige Fragen zu den künftigen Tarifen offen. Darüber hinaus bleiben große Bedenken, ob die ÖPNV-Tarife mit der ausreichenden Konsequenz angegangen werden.

Das 365-Euro-Jahresticket ist von den Wienern Verkehrsplanern abgeschaut und es ist kein Fehler, einem guten Vorbild nachzueifern. Allerdings hat das Reutlinger Modell mit der Wiener Jahreskarte, außer dem Namen, nicht viel gemeinsam.

Der günstige Reutlinger Tarif wird nämlich auf eines der größten Verkehrsprobleme der Stadt, den Pendelverkehr, wenig Einfluss haben, da er nur für eine einzige Wabe (220) gilt. Dagegen gilt das Wiener Ticket für den gesamten Kernstadtbereich mit der etwa zehnfachen Einwohnerschaft. 

Hier hätte nach Ansicht des VCD mehr Großzügigkeit beim Geltungsraum die angestrebten nachhaltigen Folgen für den Verkehr aus dem Umland minimieren können. Dazu ist großteils offen, wie die anderen Tarife des ÖPNV aussehen werden.

Das Schüler- und Ausbildungsticket ist Bestandteil des Umwelt-Ticket-Pakets. Tatsächlich müssen die Schülerinnen und Schüler zukünftig mit 30.- Euro monatlich fast gleich viel hinblättern wie die Erwachsenen mit ihrem 365-Euro-Ticket. 

Der VCD fragt hier, ob das mit der ÖPNV-Finanzreform des Landes vom Januar d.J. vereinbar ist. Diese schreibt nämlich vor, dass der Tarif für Schülertickets mindestens 25% günstiger sein muss als der Normaltarif.

Auch hier könnten wir uns ein Scheibchen von den Wienern abschneiden: Die Wiener Schülerinnen und Schüler fahren ein Jahr lang in die Schule für 20 Euro (pro Jahr!) oder zahlen im Jahr 70 Euro, wenn sie die Karte auch zum Disko- und Freibad-Besuch und in den Ferien verwenden wollen.

Ebenso unklar bleibt, wie das Seniorenabo +63 zukünftig behandelt wird. Hier lohnt sich ebenso ein Blick in die österreichische Hauptstadt: Die Wiener Pensionistinnen und Pensionisten fahren für 235 Euro ein Jahr lang mit allen Wienern Verkehrsmitteln, während die Reutlinger Rentnerinnen und Rentner aktuell fast das Zweieinhalbfache, nämlich 570 Euro berappen müssen.

Schließlich fehlt dem VCD das Angebot eines Kurzstreckentickets, das vor allem in den Teilorten den Binnenverkehr auf mehr ÖPNV umlenken könnte.

Insgesamt macht das ganze Paket in seiner jetzigen Form einen unausgegorenen Eindruck. 

Der VCD fände es fatal, wenn wir Reutlinger uns diese durch Bundesfördergelder eröffnete Chance vermasseln, indem wir die ÖPNV-Reform zu kleinkariert angehen.

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