Baden-Württemberg

ÖPNV

 

 

Stadt Tübingen

Das ÖPNV-Angebot in Tübingen ist, gemessen an seiner Größe (ca. 90.000 Einwohner), als "sehr gut" zu bezeichnen: Mehr als 20 Buslinien verkehren tagsüber im 15- oder 30-Minuten- Takt. Ergänzt werden sie seit 2018 durch ein in allen Nächten bis 4 Uhr morgens stündlich verkehrendes Nachtbus-Angebot..

Von 2019 bis 2023 erfolgte die Umgestaltung des Europaplatzes (Omnibusbahnhof). Der VCD ist in der hierfür eigens berufenen Planungsbegleitgruppe vertreten gewesen. Nach 25 Jahren Planungsvorlauf ist dort eine zeitgemäße Drehscheibe für den ÖPNV entstanden; mit breiteren Bussteigen, besserem Wetterschutz sowie sichereren und in den meisten Fällen auch kürzeren Umsteigewegen. Die bauliche Umsetzung ist kompatibel mit einer künftigen Ausschleifung der Regionalstadtbahn von den Gleisen des Zugverkehrs auf eine Innenstadtstrecke Richtung Waldhäuser Ost. Teil der Neugestaltung war ferner eine Fahrradstation mit Parkierungsanlage für mehrere hundert Fahrräder. 

Daneben hat der Stadtverkehr Tübingen bundesweit Schlagzeilen durch sein seit 2018 an Samstagen kostenlos nutzbares ÖPNV-Angebot gemacht. Die Fahradmitnahme ist (wo erlaubt) grundsätzlich kostenlos. Weitreichende Mitnahmereglungen für Zeitkarteninhaber an Abenden und Wochenenden runden das Angebot ab.

Kreis Tübingen

Auch im Kreis Tübingen ist die Situation überwiegend als "gut" einzustufen, was nicht zuletzt auf das Engagement des VCD zurückgeht: Teile eines durch den VCD erstellten kreisweiten ÖPNV-Konzepts wurden im Ammertal und auf den Härten weitestgehend umgesetzt.

Mittlerweile werden montags bis freitags fast alle Orte im Kreis Tübingen bis in die Abendstunden stündlich bedient. An den Wochenenden verkehren zudem in einige Gemeinden Nachtbusse. Abends und am Wochenende ist zwar auf vielen Strecken ebenfalls ein Stundentakt etabliert, jedoch werden diese Fahrten in den ländlichen Gebieten überwiegend als Anmeldefahrten duchgeführt:

Was einst dem ÖPNV auf dem Land auf die Sprünge helfen sollte, erweist sich hier jedoch als massives Zugangshindernis zum ÖPNV; insbesondere vor dem Hintergrund, dass für die Anmeldeverkehre separate Tarifregelungen gelten. Seit 2019 beginnt sich die Situation jedoch teilweise zu entspannen, da z.B. im Raum Rottenburg eine tarifliche Integration der Anmeldefahrten vollzogen wurde und teilweise (wie etwa auf den Härten) Anmeldefahrten durch reguläre Busverbindungen ersetzt wurden.

Auch die Erschließung durch die Schiene ist als "gut" zu bezeichnen: Vier Bahnstrecken laufen auf Tübingen zu, wobei die Ammertalbahn seit 1999 wieder durchgängig bis Herrenberg befahrbar ist. Zwischen 2019 und Dezember 2022 wurde die Strecke mit “Doppelspurinseln” und einer neuen Leit- und Signaltechnik versehen. Zudem wurde die gesamte Strecke elektrifiziert. Diese Maßnahmen waren notwendig geworden, weil die rasant steigenden Fahrgastzahlen seit der Wiederinbetriebnahme vor drei Jahrzahnten die Strecke an den Rand ihrer Kapazität gebracht haben: Brechend volle Züge während der Stoßzeiten, Verspätungen, Zugausfälle, reduziertes Platzangebot und ständige Sperrungen während der Schulferien hatten das Image der Bahnstrecke in den letzten Jahren stark ramponiert und Pendler mürbe werden lassen. Zwischenzeitlich führten diese Zumutungen zu einer Stagnation der Fahrgastzahlen, während sie auf vergleichbaren Bahnstrecken weiterhin anstiegen.

Der VCD Tübingen hat sich seit seiner Gründung als Kreisverband 1987 – also bereits lange vor der Reaktivierung der Bahnstrecke – kontinuierlich für den Erhalt und Ausbau der Ammertalbahn engagiert. Ziel war es stets, eine leistungsfähige Bahnverbindung für Berufs- Schul- und Freizeitverkehr zu schaffen und die Strecke in ein übergeordnetes Gesamtnetz (Regionalstadtbahn) zu integrieren.

Die Schönbuchbahn von Dettenhausen nach Böblingen hat diese “Roßkur” bereits vorher durchlaufen: Im Dezember 2019 wurde die gesamte Strecke – mit rund eineinhalb Jahren Verspätung – nach Umbau wieder in Betrieb genommen. Mit der erfolgten Elektrifizierung, dem Bau zusätzlicher Ausweichstellen und verlängerten Bahnsteigen soll hier auch in Zukunft das stark wachsende Fahrgastaufkommen befriedigt werden.

Region Neckar-Alb

Der öffentliche Vekehr in der Region Neckar-Alb ist unmittelbar und mittelbar von Stuttgart 21 und dessen Auswirkungen betroffen; namentlich die Zollernbahn, die ihre umsteigefreien Verbindungen nach Stuttgart verlieren wird, wenn die Strecke nicht bis zur Inbetriebnahme von Stuttgart 21 elektrifiziert ist.

Auch die Gewährleistung einer weiterhin direkten Durchbindung der Gäubahn über die “Panoramabahn” zum Stuttgarter Hauptbahnhof ist für die Region von großer Bedeutung: In der Vergangenheit hat sich schon des Öfteren gezeigt, dass im Fall einer Sperrung der Neckartalbahn diese Verbindungsmöglichkeit unverzichtbar ist.

Ferner profitieren die BewohnerInnen der Region von der erfolgten Liberalisierung im Fernbusverkehr.

Forderungen

  • Fahrplanverdichtung und Beschleunigung des Öffentlichen Nahverkehrs im Kreis Tübingen, mit dem Schienenverkehr als Rückgrat.
  • Ausstattung Haltestellen: Angabe von Liniennummer und Zielangabe auf allen Haltestellenschildern. Aushang von einheitlichen und gut lesbaren Fahrplänen mit einem Minimum an Fußnoten.
  • Weitere Tarifharmonisierungen innerhalb des Verkehrsverbunds Neckar-Alb; insbesondere bei den Anmeldeverkehren im Landkreis Tübingen.
  • Schaffung weiterer Tarifintegrationen im Übergangsbereich zwischen naldo und dem Verkehsverbund Suttgart (VVS) im jeweiligen Nachbarverbund.

 Stand: 01/24

Termine des VCD Tübingen

Hinweise auf Veranstaltungen, Mitgliederversammlungen, Vorträge etc. 

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