Baden-Württemberg

Thema: Zu Fuß

Zu Fuß gehen

Der VCD Kreisverband Stuttgart zum Fußverkehr

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Der VCD hat in seinem ganzheitlichen Ansatz der Verkehrspolitik auch die zu
Fuß Gehenden schon von Anfang an im Blick. Vor allem um den schwächsten
in der Gesellschaft, wie etwa Kinder, Eltern mit Kleinkindern, Senioren und
Menschen mit behindernden Einschränkungen ein sicheres Bewegen im
öffentlichen Raum zu gewährleisten.

Die Wahrnehmung im letzten Jahrzehnt ist allerdings, dass der zur Verfügung stehende
Platz für zu Fuß Gehende immer mehr für andere Verkehrsarten missbraucht wird.
So werden Verkehrsschilder häufig auf Gehwegen platziert, obwohl sie dem fahrenden Verkehr dienen. Hinzu kommen Automaten für das Parkraummanagement sowie Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, die häufig eine blockierende Wirkung auf dem Gehweg einnehmen.
Auch Filteranlagen für Feinstaub wurden auf den Gehwegen installiert.
Keinerlei Unrechtsbewusstsein haben Motorrad- bzw. Motorroller-Fahrende, die ihre
Fahrzeuge auf den Gehwegen abstellen, da es NIE zu Repressionen führt, auch nicht, wenn dadurch die verbleibende Gehwegbreite unter 1,50 m ist.
Die neueste „Gefahr“ für zu Fuß Gehende sind Elektrotretroller, da sie häufig schräg, oft sogar quer zur Laufrichtung abgestellt werden. Für alle zu Fuß Gehenden sind das Stolperfallen, ganz besonders aber für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen.
Seit Jahrzehnten fordern wir von den Kommunen Wege für „zu Fuß zur Schule“ und
fördern dies konkret durch Begleitung von Grundschulen, um etwa
„Laufbusse“ einzurichten. Gerade die kleinsten Verkehrsteilnehmer*innen sind sehr
schützenswert und sind durch motivierende Hilfestellungen zu unterstützen wie etwa
parkfreie Kreuzungen, sichere Fußgängerüberwege, hin und wieder freie Sicht über die
Straße, grüne Abwechslung im Straßenverlauf…

Um den Fußverkehr in Stuttgart zu fördern und damit eine lebenswerte, sowie
besucherfreundliche Stadt zu sein, fordern wir von der Stadt Stuttgart folgendes:

1. Umsetzen des Fußverkehrskonzepts, das im Anschluss an den Fußverkehrscheck (2017) erarbeitet wurde, besonders die Aktionsprogramme.

  • a. „Wegweisung Stäffele“ und „Aufwertung der Stäffelezugänge“ wäre ein sichtbares, hilfreiches Instrument, um Touristen und Neuankömmlingen ein gutes Vorankommen zu Fuß zu ermöglichen
  • b. „Rastplätze“ mit genügend (etwa alle 100 m) Sitzgelegenheiten vorantreiben, sie ermöglichen Senioren eine längere Selbstständigkeit
  • c. „Stuttgarter Rechtecke“ vermehrt in Wohngebieten einplanen
  • d. „Gehwegnasen“ als Querungshilfen wo immer möglich einzuplanen
  • e. „Barrierefreie Fußwege“ sind für alle zu Fuß Gehenden ein Gewinn, für Menschen mit Einschränkungen aber ein „Enabler“ überhaupt zu Fuß unterwegs zu sein

2. Umsetzen des Fußgänger-Appells des FUSS e.V.

  • a. Die verfügbare Gehwegbreite von mindestens 2,50 m aktiv durchsetzen
  • b. Nicht erlaubtes Abstellen von Fahrzeugen wie z.B. Motorräder, Motorroller, Gehwegparken verfolgen und entsprechende Flächen in jedem Straßenblock ausweisen
  • c. Abstellflächen für Fahrräder, Lastenräder, Elektrotretroller ausweisen
  • d. Verkehrsschilder, Parkraummanagement-Automaten, Ladesäulen auf der Straße platzieren, z.B. Parkfläche verwenden.

3. Umsetzen des Zielbeschlusses „Eine lebenswerte Stadt für Alle“ aus dem Jahr 2017, insbesondere

  • a. Rückbau der oberirdischen Stellplätze in der Innenstadt
  • b. Fußgänger- und aufenthaltsfreundliche Gestaltung der Innenstadt
  • c. Notwendigen Anliefer- und Kfz-Verkehr verträglich gestalten

4. Schaltung von Ampeln fußgängerfreundlich gestalten vor allem

  • a. an ÖPNV-Haltestellen, um leichtsinniges Queren der Straße zu vermeiden
  • b. an Schulen und Kindertagesstätten

Warten auf Brücke und Hüpfinsel im Pfaffenwald

Wir konnten die Bezirksbeiräte von Stuttgart West und Vaihingen mit einer  
kleinen Präsentation dazu gewinnen den Beschluß "Die Verwaltung wird um
Prüfung und Planung einer Hüpfinsel auf der Magstadter Straße zur
Verbesserung der Querungsmöglichkeit gebeten" zu fassen. Es geht um die das
Calwer Sträßchen zwischen Universität Vaihingen und den unteren Parkseeen.

Die Bezirksbeiräte haben im Winter 2014/2015 abgestimmt. Nun warten wir auf
die Antwort. Die Verkehrslage dort müsste der Stadtverwaltung bekannt sein.
Denn es wird eine neue Brücke am 750 m entfernten und 25 m tiefer gelegenen
Schattengrund gebaut. Das begrüßen wir sehr, da wir die alte Brücke schon  
lange vermissen. Denn leider ist das Verhalten vieler Autofahrere am       
Kreisverkehr Schattengrund gefahrdend. An diesem Kreisverkehr missahcten die
ausfahrenden Autos sehr häufig den Vorrang der Fußgänger. Diese Missachtung
des Vorrang geht zudem mit hohen Geschwindigkeiten einher. Und wie wir alle
wissen wird dieses Vergehen niemals mit einer Buße belegt. Warum wird es   
eigentlich nicht geahndet? Wir wissen es nicht.

Nun warten wir darauf, dass die Zerschneidung des Pfaffenwaldes durch die  
Magstadter Straße für Fußgänger und Radfahrer mit den beiden Maßnahmen etwas
abgemildert wird. Für die Tiere des Waldes wird es leider weiterhin sehr   
gefährlich bleiben.

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