Baden-Württemberg

Pressemitteilung, Schienenverkehr, Verkehrspolitik
Landesverband BW

Bahn-Baustelle Stuttgart-Mannheim verdoppelt die Fahrzeiten- Bahnpendler brauchen 2020 viel Zeit

Pressemitteilung Nr. 21/19. Die Deutsche Bahn plant die Sanierung der Schnellfahrstrecke Mannheim - Stuttgart. Dies erfordert nach Angaben der Deutschen Bahn eine Totalsperrung der gesamten Strecke vom April bis Oktober 2020.

Die Anzahl der Züge von Mannheim, Heidelberg, Bruchsal, Karlsruhe, Paris, Pforzheim, Mühlacker und Vaihingen/Enz nach Stuttgart wird durch die Sanierung deutlich reduziert und die verbleibenden Züge werden über Ausweichstrecken umgeleitet. Durch die Umleitung benötigen die dann noch fahrenden Züge meist doppelt so lange wie heute.

Das ergibt sich aus einer Auswertung der jetzt vorgestellten Fahrpläne durch den ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Die Schnellfahrstrecke Mannheim -Stuttgart hatte bei der Eröffnung 1991 die Fahrzeiten bei vielen Distanzen so verkürzt, dass es inzwischen eine Vielzahl von Berufstätigen gibt, die von Mannheim, Heidelberg oder Karlsruhe nach Stuttgart mit Fahrzeiten von rund 40 Minuten im IC oder ICE pendeln.
„Auf der Strecke Heidelberg und Mannheim ist man 2020 doppelt so lange als bisher unterwegs, für Berufspendler verlängert sich die Reisezeit pro Tag um mehr als eine Stunde“ erklärt VCD-Vorsitzender Matthias Lieb „Mit der Baustelle fallen die Fahrzeiten wieder auf das Niveau von 1990 zurück.“  


Mit Blick auf die verbleibenden Züge und die dort angebotenen Sitzplatzkapazitäten fordert der VCD die Bahn und Land auf, die dann eingeplanten Züge mit der maximal möglichen Zuglänge einzusetzen, um die Pendler befördern zu können - das gilt sowohl für die Fernzüge der DB, aber auch für den vom Land bestellten Regionalverkehr. Gerade im Berufsverkehr müssten ausreichend Sitzplätze für die Pendler zur Verfügung gestellt werden, fordert der VCD.
Neben den Berufspendlern sind auch alle Fernreisenden ab Stuttgart Richtung Köln, Frankfurt, Hamburg und Berlin von rund 40 Minuten längeren Fahrzeiten betroffen. Zudem werde die ICE-Linie von Hamburg statt im 2- Stunden-Takt nur noch mit wenigen Einzelzügen bis Stuttgart geführt. Deshalb sieht der VCD den von der DB vorgesehenen „Sprinterzug“ nach Berlin über Würzburg ohne Halt in Heilbronn mit einer Fahrzeit von 5:40 h als unbefriedigend an. Aus Sicht des VCD sollte dieser Zug besser mit Halt in Heilbronn Richtung Hamburg geführt werden. Zusätzlich sollte zwischen Stuttgart und Nürnberg ein schneller Anschlusszug an den Berlin-Sprinter München -Nürnberg - Berlin eingerichtet werden, mit dem eine Fahrzeit von 5 h Berlin - Stuttgart, insbesondere in den Abendstunden, möglich wäre.

 

zurück