Baden-Württemberg

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Landesverband BW

VCD fordert Einhaltung des Regionalplans

Pressemitteilung Nr. 07/18 - Stuttgart, 20.03.2018: Hohenstaufenbahn-Trasse freihalten

„Ich rufe die Verantwortlichen auf, langfristig zu denken“, sagt Klaus Arnoldi, Mitglied des VCD-Landesvorstands in Baden-Württemberg. „Die Verkehrswende beginnt, jetzt dürfen nicht noch Flächen geopfert werden.“ In der Gemeinde Birenbach soll ein Teil der Hohenstaufenbahn-Trasse durch einen neuen Netto-Markt überbaut werden. Dies würde für lange Zeit den Ausbau umweltfreundlicher Mobilität erschweren. Denn Überlegungen zur Reaktivierung der Strecke, etwa analog zur Boller Bahn, gibt es bereits.

„Spätestens jetzt, nachdem der Weg für Fahrverbote frei ist, muss die Politik, wenn sie Fahrverbote wirklich vermeiden will, alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen“, sagt Bahnexperte Arnoldi. Gerade der Regionalverband Stuttgart müsse ein Interesse daran haben, bereits in den Randbereichen der Region die Mobilität in die richtigen Bahnen zu lenken – und eben nicht ins Auto. Luftverschmutzung durch Stickoxide sei nur die Spitze des Eisberges der Belastungen, die der Autoverkehr in den Städten mit sich bringe. Große wie mittlere Städte gleichermaßen seien betroffen von den zahlreichen weiteren negativen Begleiterscheinungen des motorisierten Individualverkehrs (MIV), wie es in der Wissenschaft heißt: Verkehrslärm, Flächenverbrauch, Unfälle mit Toten und Schwerverletzten, Energieverbrauch und CO2-Ausstoß, nicht zu vergessen der gesundheitsschädliche Feinstaub aus Auspuffen und von Reifen- und Bremsenabrieb.

Wie auch bei den anderen stillgelegten Bahntrassen im Landkreis Göppingen müsse hier die Durchlässigkeit im Hinblick auf eine mögliche Reaktivierung erhalten bleiben, und dürfe nicht kurzfristigen Profitinteressen geopfert werden. Zudem sei es völlig unverständlich, weshalb ein Geschäft in einem Ort von der Größe Birenbachs 54 Parkplätze benötige. „Alle Wohnhäuser in Birenbach und sogar im Nachbarort Zell liegen weniger als 1, 5 Kilometer vom Netto-Markt entfernt. Da ist eine funktionierende Nahversorgung auch ohne die wenigen zusätzlichen Parkplätze auf der Bahntrasse möglich.“ Für eine mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke hingegen wäre eine Überbauung ein ernsthaftes Hindernis.

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