Baden-Württemberg

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Landesverband BW

Weniger Autoverkehr tut Stuttgart gut - Land soll auf Revision verzichten

VCD-Pressemitteilung - Stuttgart, 28. Juli 2017:

Das deutliche Urteil des Stuttgarter Landgerichtes zu den jahrelangen Überschreitungen der Luftschadstoffgrenzwerte und die Vorgabe einer schnellstmöglichen Einhaltung dieser Werte im Interesse des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung wird vom ökologischen Verkehrsclub VCD begrüßt:

„Die Landesregierung sollte das Urteil akzeptieren, den Luftreinhalteplan verschärfen und auf eine Revision verzichten“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: „Die jahrelangen Betrügereien der Autohersteller haben dazu geführt, dass trotz Grenzwertverschärfungen die Luft in den Städten nicht besser geworden ist“.

Aus VCD-Sicht sind nun die Autobauer gefordert: „Nur nachgerüsteten Fahrzeugen, die die Grenzwerte einhalten, darf eine Einfahrgenehmigung in die Städte erteilt werden – angesichts der bewussten Grenzwertüberschreitungen sind die Autobauer in der Pflicht, auf ihre Kosten eine effektive Nachrüstung der Autoflotte vorzunehmen“, erklärt Matthias Lieb. Wobei eine reine Software-Lösung zumeist nicht ausreichend sein werde, erwartet der VCD.

Unabhängig von Fahrverboten müsse der Autoverkehr in den Städten auch aus Klimaschutzgründen weiter reduziert werden, stellt der VCD fest. Der Verkehrssektor, insbesondere der Straßenverkehr, habe in den letzten Jahren die Klimaschutzziele regelmäßig verfehlt. Dabei zeigten Studien, dass 20% weniger Autoverkehr bei gleichzeitig stärkerer Nutzung des Fahrrades und des ÖPNVs entscheidend für die Einhaltung der Klimaschutzziele seien, so der VCD. Matthias Lieb: „Für lebenswerte Städte ist ein ausgeglichener Mix der Verkehrsarten dringend notwendig – die heutige Dominanz des Autoverkehrs hat die Konflikte geschaffen, die nun von Richtern entschieden werden mussten.“

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