Baden-Württemberg

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Landesverband BW

VCD fordert Entschädigung für Stammkunden von Bus- und Bahn

Der VCD Baden-Württemberg fordert eine Entschädigung für Stammkunden von Bus- und Bahn, weil sie den öffentlichen Nahverkehr derzeit nur eingeschränkt nutzen können. Er empfiehlt dafür eine landesweit einheitliche Regelung.

Landesweit einheitliche Regelung sinnvoll

Bus- und Bahn-Stammkunden sollen eine Entschädigung für die aktuell eingeschränkten ÖPNV-Nutzungsmöglichkeiten erhalten, fordert der ökologische Verkehrsclub VCD.
Als Folge der Maßnahmen zur Corona-Eindämmung hätten nicht nur die Schulen, sondern viele private Arbeitgeber und Behörden geschlossen, Arbeitnehmer seien entweder in Kurzarbeit oder angehalten, von Zuhause aus zu arbeiten. Entsprechend würden viele Stammkunden derzeit gar nicht mit Bus und Bahn fahren, weshalb die Fahrgastzahlen bei Bus und Bahn eingebrochen seien, konstatiert der VCD.

Die Verkehrsunternehmen hätten während dieser Zeit trotz geringer Fahrgastzahlen ein stabiles Grundangebot gewährleistet, lobt der VCD die Verkehrsunternehmen, Verbünde und Aufgabenträger. Allerdings sei es nun entscheidend, durch Rabatte die Stammkunden weiter zu binden. „Viele Bus- und Bahnnutzer, die weiterhin eine coronabedingte Zwangspause haben, besitzen eine Zeitkarte und überlegen nun, ob sie diese Karte mangels Nutzungsmöglichkeit kündigen sollen“, stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest.

Eine solche Kündigung wäre für die Verkehrsverbünde und die Verkehrsunternehmen mit hohen Einnahmeverlusten verbunden, denn verlorene Kunden wieder zurückgewinnen sei schwierig, wenn diese sich einmal auf andere Verkehrsmittel festgelegt hätten, so der VCD.

Landeseinheitliche Regelungen gefordert

Einige Nahverkehrsverbünde würden deshalb intern bereits Regelungen diskutieren, um Verlängerungen von Abonnements besonders attraktiv zu machen. Ebenso sei in den politischen Gremien der Wille da, den Stammkunden gute Angebote für Ihre Treue zu gewähren. Viele kommunale Gremien und regionale Verkehrsverbünde wollten die Erfolge bei den Fahrgast-Zuwächsen halten. Allerdings stehe von politischer Seite meist die Forderung im Raum, es solle eine landeseinheitliche Regelung geben und keine unkoordinierten Einzelgänge. Dies unterstützt der VCD und bedauert, dass bei der Vielzahl von Verkehrsverbünden in Baden-Württemberg bisher noch keine einvernehmliche Lösung gefunden worden sei. „Einige Wenige blockieren hier die notwendigen Maßnahmen“, kritisiert Matthias Lieb. Es brauche aber schnell ein positives Signal an die Stammkunden.

Im Fernverkehr und bei den Schülerverkehren gäbe es bereits erste Maßnahmen für kundenfreundliche Ermäßigungen. Diese sollten nun auch im Nahverkehr folgen, fordert der VCD.

„Es ist daher sinnvoll, Fahrgast-Erstattungen und Marketing für Abo-Kunden in einer landeseinheitlichen Maßnahme der 22 Verkehrsverbünde umzusetzen“, erklärt Matthias Lieb: „Ein einmaliger Rabatt beispielsweise von ein oder zwei Monaten ist langfristig sicherlich wirtschaftlicher als dauerhaft Kunden zu verlieren“. Dabei sei aus Sicht des VCD die einfachste Lösung für die Verkehrsunternehmen und Verbünde, wenn der Geltungszeitraum der Fahrkarte einfach verlängert würde – das wäre auch für Pauschalfahrkarten wie Semestertickets für Studenten oder Seniorenkarten eine pragmatische Lösung.

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