Pressemitteilung,
Radverkehr,
Schienenverkehr
Pforzheim/Enz
Am Tag des offenen Denkmals konnte der ökologische Verkehrsclub VCD, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V., bei seiner Radtour entlang der ehemaligen Pforzheimer Kleinbahn von Brötzingen nach Ittersbach auch den letzten Triebfahrzeugführer begrüßen, der die Kleinbahn in der Tornadonacht 1968 gefahren hatte.
Die schmalspurige Bahnlinie von Karlsruhe über Ettlingen, Ittersbach nach Pforzheim zum heutigen Leopoldplatz wurde abschnittsweise von 1897 bis 1901 eröffnet und war die Keimzelle der Pforzheimer Straßenbahn, die von 1911 bis 1964 unterwegs war. Die Kleinbahn wurde 1968 stillgelegt. „Schon vor über 100 Jahren war damit der ÖPNV in der Region Pforzheim vollständig elektrisch und stellte ein modernes, attraktives Verkehrsmittel für die Bürger dar –die Straßenbahn war im 6-Minuten-Takt unterwegs. Heute wird über die Abwicklung des städtischen Busverkehrs in Pforzheim und eine Ausdünnung des 15-Minuten-Taktes auf einen 30-Minuten-Takt diskutiert und es ist keine Perspektive zur Verbesserung des ÖPNVs erkennbar“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.
Wie die Teilnehmer der Radtour feststellen konnten, ist die Trasse unterwegs noch gut erkennbar und streckenweise auch befahrbar – auf manchen Abschnitten liege noch der Schotter und man habe den Eindruck, das nur noch Gleise und Oberleitung fehlten und dann der Betrieb wieder eröffnet werden könne, so Lieb.
Emil Morsch, der letzte Zugführer der Kleinbahn, berichtete über manche Begebenheit aus der „guten, alten Zeit“ der Kleinbahn, über vergessene Schaffnertaschen und sich selbständig machende Wagen.