Die Panoramastrecke der Gäubahn im Stuttgarter Stadtgebiet muss unbedingt als Ausweichstrecke für die S-Bahn bei Störungen auf der Stammstrecke erhalten bleiben. Die Deutsche Bahn blockiert die Erhaltung bisher. Ein Störfallkonzept für S21 muss aber nun schnellstmöglich erarbeitet werden. Die Grünen haben kürzlich zu dieser Thematik im Landtag einen Antrag eingereicht.
Die Aussage der Deutschen Bahn AG, dass das Worst-Case-Szenario einer kompletten Stammstreckensperrung mit der neuen Leit- und Sicherungstechnik (ETCS) nur noch in wenigen Fällen einträte, weist der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) Baden-Württemberg als unzureichend zurück. Tatsächlich überwiegen andere Störungsursachen wie Feueralarme, Notarzteinsätze sowie Fahrzeug- oder Oberleitungsstörungen. Damit bleibt die Panoramabahn als nach bisheriger Planung vor Inbetriebnahme von Stuttgart 21 entfallende Ausweichstrecke auf Dauer unverzichtbar, auch wenn mit ETCS Verbesserungen durch Redundanzen erreicht werden.
Weiter fordert der VCD die Deutsche Bahn auf, die Weigerung aufzugeben, ein Störfallkonzept zu präsentieren. Gero Treuner vom VCD-Landesvorstand erklärt: „Das stets wiederholte Argument, dass Fahrpläne für 2025 nicht vorlägen, ist nicht nachvollziehbar. Heute sind die S-Bahn-Notfallpläne unabhängig vom übrigen Bahnfahrplan. Auch im neuen Eisenbahnknoten ist solch ein unabhängiges Notfallkonzept erforderlich, wie dies auch bei der Planfeststellung unterstellt war.“ Ohne Planung könnte es ein böses Erwachen geben. „Gesellschaftlich können wir uns ein blindes Auge bei Störfallreaktionen nicht leisten“, so Gero Treuner weiter.
Der VCD hatte schon vor über 10 Jahren das fehlende Notfallkonzept für die S-Bahn bei S21 kritisiert. Damals wurden dem VCD dann Notfallpläne vorgelegt, die seinerzeit schon nicht belastbar waren und inzwischen wieder Makulatur sind.
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