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Radschnellverbindung in Mannheim: Keine Zerschneidung des Landschaftsschutzgebiets „Feudenheimer Au“

Der VCD begrüßt die Einrichtung von Radschnellverbindungen (RSV) in der Region zur Stärkung des Radverkehrs. Dabei sollte die Ertüchtigung bzw. der Ausbau des vorhandenen Radwegenetzes Vorrang vor Neubaumaßnahmen haben. Auch wenn Fördermittel in Aussicht gestellt werden, sollten bei der Planung weder die verkehrlichen Gegebenheiten noch naturschutzrechtliche Belange außer Acht gelassen werden.

Die aktuell in Mannheim geplante RSV durch die Feudenheimer Au verläuft über zwei Böschungen in Form von Rampen abwärts. Dies führt durch erhöhte Geschwindigkeiten zu Gefährdungen für andere Verkehrsteilnehmer auf den querenden asphaltierten Wegen. In Gegenrichtung ergeben sich auf dieser Trassenführung zwei Steigungen, die bei der von uns eindeutig bevorzugten Variante entlang des Aubuckels vermieden werden.

Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Ergebnis, da bereits zwei Radwege (oben und unten) im Bogen an der Feudenheimer Au entlangführen. Ein minimaler Fahrzeitgewinn auf der Trasse durch die Kleingärten wird durch die unattraktive Berg- und Talfahrt über die Rampen u. E. wieder zunichte gemacht.

Auch die Zufahrt zur RSV-Trasse von der Völklinger Straße aus über die Straße Am Aubuckel sieht der VCD als problematisch an, da hier der umfangreiche LKW-Verkehr sehr temporeich ist, eine sensor-gesteuerte Ampel hinter einer Kurve wäre äußerst gefährlich.

Entsprechend der aktuellen Planungen würden mit dem Bau des RSV gewachsene Naturräume, die mit ihren ehemaligen Uferböschungen (Hochgestade und Prallhänge) zu den letzten intakten Landschaftsschutzgebieten (LSG) in Mannheim gehören, stark beeinträchtigt. Die Feudenheimer Au als Ganzes stellt eine Kulturlandschaft dar, die durch ihre Lage im Stadtgebiet einmalig ist. Zudem müssten durch den Bau der RSV 28 Kleingärten beseitigt werden, die wesentlich zur Landschaftspflege und zur Artenvielfalt und auch zur Erholung beitragen.

Der VCD schlägt als weitere Alternative vor, die Mannheimer Straße als Fahrradstraße umzubauen und die Unterführung am Bahnhof Käfertal für einen barrierefreien Radverkehr zu ertüchtigen. Dies würde für den Radverkehr von Käfertal und Franklin eine wesentlich kürzere Radwegverbindung in die Innenstadt ermöglichen als über die Völklinger Straße durch die Feudenheimer Au.

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