Baden-Württemberg

Rhein-Neckar

Sofortmaßnahmen Neuenheimer Feld sind Geldverschwendung: 15.000 Euro je Pendler

Der VCD wirft der Stadt Geldverschwendung beim Thema Sofortmaßnahmen Verkehr Neuenheimer Feld vor. „Immer noch gelte die Devise, dass nur Asphalt den Autofahrer glücklich macht. Tatsächlich liegen die Probleme aber vielmehr im Detail“, so Felix Berschin, Vorsitzender des VCD Rhein-Neckar. 3,1 Mio. Euro Investkosten und bei einen minimal erforderlichen 10-Min.-Takt Betriebskosten von 700.000 Euro pro Jahr machen ein Defizit von 15.000 Euro pro Parker für die Probephase von drei Jahren. „Für dieses Geld könnte man die Pendler schon persönlich per Sänfte ins Feld tragen“ ärgert sich der VCD.

Dabei kosten die wirksamsten Maßnahmen gar nichts. Eine Verkehrsschau des VCD ergab, dass größtes Hindernis für den Verkehr im Feld die Ampel Kopfklinik/Versorgungszentrum ist. So ist die Fußgängerampel bei der Bushaltestelle so unsinnig geschaltet, dass bei der davor liegenden Ampel an der Kreuzung pro Umlauf teilweise nur 15 Autos statt der eigentlich 30 durchkommen. „Dieser minimale, aber offenbar schon Jahrzehnte alte Fehler führt zu Rückstaus bis zum Mathematikon. Der Rückstau an der Kirschnerstraße liegt wiederum oft an nicht oder falsch gelösten Parktickets von Besuchern und Lieferdiensten. „Hier hat es die Uni selber in der Hand kurzfristig für besseren Verkehrsfluss zu sorgen“, so Berschin.

Dem Autoverkehr wäre zudem geholfen, wenn die Ampeln an der Parallelstraße zur Berliner Straße und an der Kopfklinik durch Kreisverkehre ersetzt werden. Wie an der Rohrbacher Str./Franz-Knauff-Straße geschehen, könnte dies auch für wenig Geld zunächst provisorisch passieren, schlägt der VCD vor. Auch sollte das Linksabbiegen von der Berliner Straße am Bunsen-Gymnasium ins Feld zweispurig erfolgen, im Gegenzug könnte das Abbiegen an der Jahnstraße aufgegeben werden. Die dortige Abbiegespur würde dann dem Bus zur Verfügung stehen, was wiederum das Ausbremsen der Straßenbahn verhindern würde.

Im Nahverkehr hält der VCD es für unabdingbar, dass die Linie 37 Bunsen-Gymnasium – Sportzentrum Nord bis zum Hauptbahnhof verlängert wird. Eine Führung ohne den zeitraubenden Umweg über den Betriebshof, wäre für viele Nahverkehrsnutzer ein großer Segen, so der VCD. Im Gegenzug ließen sich viele der heute ab Hbf verkehrenden Einsatzbusse einsparen.

Im Fahrradverkehr wäre die wichtigste Maßnahme, gerechte Ampelzeiten einzuführen. Gerade von der Stadt ins Feld stehen sich die links abbiegenden Radfahrer im wahrsten Sinne des Wortes „den Lenker in den Bauch“. Obwohl vier Mal so viele Radfahrer von der Brücke kommend zunächst geradeaus fahren wie rechtsabbiegende Autos, haben letztere teilweise zwei Mal pro Umlauf „GRÜN“. Oder am Mathematikon haben linksabbiegende Autos 30 Sec. GRÜN pro Umlauf, die Radfahrer dagegen ganze 6 Sekunden. Die Auszeichnung „fahrradfreundliche Stadt“ sei bei solchen Fakten purer Hohn so der Verkehrsclub abschließend.

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