Baden-Württemberg

Rhein-Neckar

Stadt Heidelberg reagiert auf Protest: provisorischer Fußweg am Hauptbahnhof Süd

In einer Presseerklärung zollte der VCD Rhein-Neckar Heidelbergs Erstem Bürgermeister Odszuck und dem Verkehrsmanagement großen Respekt für die mutige Entscheidung zur Einrichtung eines provisorischen Wegs Straßenbahnhaltestelle Hbf Süd – Hauptbahnhof. Diese von über 2.000 Bahnstädtern und Tramfahrgästen täglich genutzte Direktverbindung zum Bahnhof war wegen Bauarbeiten im Max-Planck-Ring gesperrt worden. Zahlreiche Fußgänger irrten daraufhin umher, während andere kurzerhand die Baustellenabsperrungen einrissen und sich durchschlugen. Nach enormem Protest – auch vom VCD – verfügte die Stadt nun doch die Aufrechterhaltung eines provisorischen Fußwegs durch die Baustelle, und auf dem Czernyring wurde ein Zebrastreifen markiert. Die Lösung ist sicherlich nicht das Nonplusultra eines barrierefreien Zugangs, aber es wäre ein Unding gewesen, tausende umweltbewusst mobile Menschen über Monate einen sinnlosen Umweg von 500m zuzumuten. Völlig unverständlich ist aber, dass immer noch an der Haltestelle Schilder auf den ursprünglichen umwegigen Weg verweisen, während auf der Bahnhofsseite sogar nach wie vor ein „Fußgänger verboten“ Schild prangt.

Auch bei den zunächst extrem störanfälligen Straßenbahnlinien 22 und 26 kann für den Moment Stabilität bescheinigt werden. Seit der Verlängerung der Fahrzeit um drei Minuten und der Umstellung der Ampel in der Speyerer Straße/Czeryring sind nach Beobachtungen des VCD die Straßenbahnen nun weitgehend pünktlich unterwegs. Allerdings sind die Linien mit nun 17,3 bzw. 18.2km/h Geschwindigkeit eine der bundesweit langsamsten Straßenbahnlinien. Der VCD ist daher gespannt, wie sich die Pünktlichkeit nach der Rücknahme der Fahrzeitverlängerungen ab September entwickeln wird, zumal in der Bahnstadt sechs Ampelanlagen noch gar nicht in Betrieb sind.

Schließlich wird die Verkehrssicherheit in der Bahnstadt ein zunehmend drängendes Problem. Aufgrund der übermäßigen Autonutzung werden zunehmend die Kinder im kinderreichsten Stadtteil Heidelbergs gefährdet. Daher fordert der VCD die sofortige Umsetzung der Unterbrechung des Langen Anger am Gadamerplatz. Diese Unterbrechung war bereits zur Eröffnung der Grundschule Bahnstadt vor zwei Jahren zugesagt. Inzwischen ist die parallele Grüne Meile zumindest provisorisch befahrbar. Es gibt daher keinen Grund mehr, den Brötchenkauf per Auto über 200m weiterhin zu protegieren. Alle Verkehrsbeziehungen in der Bahnstadt wären weiterhin möglich, wenn auch mit Umwegen per Auto. Dies wäre aber auch genau richtig, da die Bahnstadt ein ökologischer Stadtteil sein soll.

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