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VCD fordert Tempo 30 in den Städten

Der Schuljahresbeginn und der tragische Unfall in Berlin mit vier toten Fußgängern – darunter ein Kleinkind und seine Großmutter – sollten für die Stadtoberhäupter Anlass und Mahnung sein, die bestehenden Möglichkeiten zu Tempo 30 konsequent zu nutzen. Seit 2016 ist dies im Bereich von Schulen, Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern ohne weiteres zulässig. Weiterhin ist Tempo 30 aufgrund von Lärmaktionsplänen und Luftreinhalteplänen möglich. „Zusammengenommen gibt es heute keine Ausreden mehr, im bebauten Bereich der Innenstädte nicht flächendeckend Tempo 30 einzuführen“, so Vorstandssprecher Felix Berschin.

Überhöhte Geschwindigkeit, insbesondere auch beim Abbiegen, ist in den Städten Unfallursache Nr. 1. Erschwerend kommt hinzu, dass die SUVs immer mehr eine Gefahr darstellen. Autos mit 300 PS und 1,8 Tonnen Leergewicht, haben in Städten nichts zu suchen. Wer Produkte wie Porsche mit aggressiven Botschaften verkauft wie: „Wir haben bewiesen, dass wir uns nichts diktieren lassen. Sondern lieber unsere eigenen Abenteuergeschichten schreiben. Wir folgen nicht unserem Instinkt, sondern überholen ihn“ - muss sich vorhalten lassen, letztlich Tötungswerkzeuge in den Verkehr zu bringen. Der VCD fordert explizit die regionalen Unternehmen wie SAP, Phoenix oder Bilfinger auf, Ihren Mitarbeitern nicht mehr diese Fahrzeuge zu sponsern. „Es mag ja sein, dass das deutsche Steuer- und Sozialrecht Unternehmen geradezu dazu zwingt, Mitarbeiter mit teuren Autos zu „entlohnen“. Doch diese sollten dann wenigstens elektrische Zukunftsprodukte und nicht Produkte von gestern sein“, so Felix Berschin.

Der VCD fordert daher die Kommunalpolitiker auf, nicht nur pro forma den Klimanotstand auszurufen, sondern klar zu kommunizieren, dass SUVs in den Städten nicht willkommen sind. Motorisierung und Gewicht dieser Spaßmobile sind nicht beherrschbar, v.a. in Notsituationen. Nicht nur in Berlin, sondern auch in Heidelberg bieten nicht einmal Poller ausreichenden Schutz für Fußgänger. An der Ecke Sickingenstraße/Fabrikstraße wurden innerhalb weniger Wochen zum Schutz des Schulwegs aufgestellte Poller gleich drei Mal umgefahren.

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