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Landesverband BW
Presseinformation Nr. 7/2016 | EU-Parlament zu Schadstoffmessungen bei PKW | VCD: EU-Entscheidung konterkariert Kampf von Städten gegen Luftschadstoffe
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland kritisiert die heutige Entscheidung des EU-Parlaments zu Abgastests bei Dieselfahrzeugen, mit der der geltende Grenzwert für Stickoxide (NOx) für PKW aufgeweicht werde und damit betroffene Städte wie Stuttgart in ihrem Kampf für saubere Luft in den Innenstädten geschwächt würden.
„Dass die EU-Abgeordneten sich für die schnelle Einführung des RDE-Messverfahrens –d.h. die Schadstoffemissionen werden im Realverkehr gemessen (Real Driving Emissions) –ausgesprochen haben, ist zu begrüßen“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. „Allerdings ist es ein Skandal, dass quasi durch die Hintertür mittels eines hohen Korrekturfaktors auf den bisherigen Grenzwert im Endeffekt der Ausstoß von Dieselfahrzeugen ab 2017 bis 2020 um mehr als das Zweifache über dem zulässigen NOx-Grenzwert liegen darf.“ Selbst danach dürfen die Emissionen im Realbetrieb den im Labor geltenden Grenzwert weiterhin um bis zu 50 Prozent überschreiten, so der VCD.
Außerdem zeigten die aktuellen Messergebnisse bei Fahrzeugen des Daimler-Konzerns, dass es derzeit noch genügend Schlupflöcher für die Hersteller gäbe, durch vermeintlich legale Abschaltoptionen ‚zum Motorenschutz’ Schadstoffe weit über den zulässigen Grenzwert zum Auspuff hinauszuschleudern, kritisiert der VCD. Deshalb müssten gerade diese Schlupflöcher geschlossen werden, um in den belasteten Straßenschluchten der Städte wie in der baden-württembergischen Landeshauptstadt wieder zu sauberer Luft zu gelangen, fordert der VCD.