Baden-Württemberg

BW, Schienenverkehr, Pressemitteilung
Landesverband BW

IC-Linie Stuttgart-Zürich: VCD erfreut über Fortbestand der Direktverbindung nach Zürich

Pressemitteilung Nr. 23/16 - Stuttgart, 15. Juli 2016: Bund muss endlich Ausbau der Gäubahn finanzieren

Erfreut über das Fortbestehen der direkten IC-Verbindung Stuttgart – Zürich mit Schweizer Wagen zeigt sich der Landesverband Baden-Württemberg des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland (VCD). „Nach den ersten Ankündigungen der Deutschen Bahn, ab Dezember 2017 keine geeigneten Lokomotiven für den Einsatz in der Schweiz zu haben, war zu befürchten, dass die seit über 100 Jahren bestehende Direktverbindung zwischen Stuttgart und Zürich wegfällt und in Singen vom Intercity der DB in den Intercity der Schweizer Bundesbahnen (SBB) hätte umgestiegen werden müssen. Nun soll immerhin zweistündlich der Direktzug aufrechterhalten bleiben“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.

Diese positive Nachricht dürfe aber nicht davon ablenken, dass 20 Jahre nach dem Vertrag von Lugano die dort vereinbarten Fahrzeitziele für die Strecke Stuttgart – Zürich weiter von einer Realisierung entfernt seien denn je, beklagt der VCD. „Trotz vielfacher Ankündigungen hat man es in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht geschafft, ein überzeugendes Konzept aus Streckenausbau und Fahrzeugeinsatz umzusetzen, um die dort vereinbarte Zielfahrzeit von 2:15 h zu erreichen“, kritisiert VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb Bund und DB AG als Verantwortliche für das Nichtstun.
Aus VCD-Sicht können kürzere Fahrzeiten auf der Strecke nur durch den Einsatz von Neigetechnik-Zügen in Verbindung mit einem abschnittsweisen Streckenausbau erreicht werden – da sich die Deutsche Bahn im Fernverkehr leider aus dem Segment Neigezüge zurückgezogen habe, käme nur der Einsatz von Zügen aus der Schweiz in Frage.

„Im Hinblick auf den Gotthard-Tunnel und die Verbindungen nach Italien muss Deutschland nun endlich seine Hausaufgaben beim Streckenausbau machen“, erklärt Matthias Lieb und fordert die Aufnahme der Strecke in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Im Vergleich zur Schweiz, aber auch zu Großbritannien, gäbe Deutschland signifikant weniger Geld für die Eisenbahninfrastruktur aus und investiere dieses dann noch in wenige, teilweise fragwürdige Großprojekte, beklagt der VCD.

zurück