Baden-Württemberg

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Landesverband BW

Proteste der Bürgerinitiative BI 780 Frankenbahn und der Fahrgäste erfolgreich - VCD begrüßt überfällige Entschädigung der Pendler auf der Franken- und Remsbahn

Pressemitteilung Nr. 39/16 - Stuttgart, 1. Dezember 2016: Verkehrsclub fordert Gleichbehandlung aller betroffenen Fahrgäste durch Einführung einer Regelung nach österreichischem Modell

Die anhaltenden Proteste zahlreicher Fahrgäste und der Bürgerinitiative BI 780 Frankenbahn haben sich gelohnt, freut sich der Landesverband Baden-Württemberg des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) anlässlich der heutigen Ankündigung der Deutschen Bahn (DB) AG, die Jahreskarteninhaber in Form eines Reisegutscheins in Höhe eines Monatsbetrags zu entschädigen.

Dieser Ausgleich und die damit verbundene Entschuldigung durch die DB sei längst überfällig gewesen, kritisiert der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb die bisherige Verzögerungstaktik der Verantwortlichen in diesem Punkt. Leider sei es bezeichnend für die Deutsche Bahn AG, dass erst die betroffenen Fahrgäste sich mit aller Deutlichkeit zu Wort melden müssten, um für die massiven Beeinträchtigungen adäquat entschädigt zu werden.

Mit dieser heute für die Pendler der Franken- und Remsbahn in Aussicht gestellten Entschädigung, greife die DB das seit langem vom VCD geforderte österreichische Modell im Grundsatz auf, begrüßt Lieb diesen Schritt. Die Regelung aus Österreich sei vorbildlich, denn dort erhielten Dauernutzer im öffentlichen Verkehr am Jahresende einen Nachlass in Höhe von zehn Prozent, wenn die Pünktlichkeit im Jahresschnitt unter den mit dem Betreiber vereinbarten Zielwert liege.

Allerdings dürfe diese ‚Geste’ der DB keine Eintagsfliege bleiben, fordert der Verkehrsclub. Wenn auch die Pendler auf der Frankenbahn und der Remsbahn derzeit am meisten unter den unhaltbaren Zuständen leiden, seien weitere Schienenstrecken im Land betroffen, deren Fahrgäste leer ausgingen. Deshalb sei das Land als Aufgabenträger in der Pflicht, so der VCD, dafür zu sorgen, dass das derzeitige Desaster im landesweiten Regionalverkehr zügig behoben werde und die darunter leidenden Dauernutzer aller Strecken gleichberechtigt entschädigt würden.

Vorrangiges Ziel des Landes müsse nun sein, die Regelung nach österreichischem Vorbild auch für Baden-Württemberg dauerhaft einzuführen, erklärt Lieb. Dies würde maßgeblich dazu beitragen, dass die Betreiber bestrebt seien, dass ein möglichst hoher Prozentsatz der täglichen Züge gemäß Fahrplan unterwegs sei und Szenen wie sie derzeit im Regionalverkehr zu beobachten seien, der Vergangenheit angehörten.

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