VCD begrüßt Debatte um VVS-Tarif für Mühlacker

Die von der CDU angestoßene Debatte um die Ausdehnung des VVS-Tarifs bis Mühl­acker wird vom ökologischen Verkehrsclub VCD begrüßt. Verwundert zeigt sich VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb, dass seitens des Enzkreises gleich die Existenz­berechtigung des Verkehrsverbundes VPE in Frage gestellt wird, falls der VVS-Tarif acht Kilometer weiter Richtung Westen ausgeweitet würde. Verkehrsverbünde sind aus VCD-Sicht kein Selbstzweck, sondern sollen für die Fahrgäste die Nutzung des öffentlichen Per­sonen­nahverkehrs mit Bussen und Bahnen vereinfachen. „Für die Ein­wohner des östlichen Enzkreises rund um das Mittelzentrum Mühl­acker wäre der VVS-Tarif in Richtung Stuttgart und Ludwigs­burg sehr attraktiv –nicht nur Pendler, sondern gerade Gele­gen­heits­nutzer von Bus und Bahn würden u.a. von den VVS-Kombi­tickets profitieren“, betont Matthias Lieb.

Von solch einer VVS-Tarifausweitung wäre der Binnenverkehr im Enzkreis und nach Pforzheim nicht betroffen – wenn man dennoch die Frage nach dem Fortbestand des VPE stellt, hat dies andere Gründe, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: „Angesichts rückläufiger Fahrgastzahlen im Gebiet des Verkehrsverbundes Pforz­heim-Enzkreis bei gleichzeitig steigenden Fahrgastzahlen im benachbarten VVS darf es keine Denkverbote geben“.

Nach dem starken Ausbau des Stadtbahn-Netzes und deutlichen Verbesserungen auch im Busverkehr vor rund 15 Jahren gab es einen deutlichen Nachfrageschub im VPE-Gebiet, in den letzten fünf Jahren jedoch Rückgänge, kommentiert der VCD die Entwicklung der Fahrgastzahlen. „Einem zunächst starken Zuwachs im VPE und dann wieder fallenden Fahrgastzahlen steht beim VVS ein kon­stanter Aufwärtstrend gegen­über –dies zeigt, dass eine Strategie­änderung beim VPE notwendig ist“, findet VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb.

Fahrgastzahlen in Pforzheim und dem Enzkreis:

Quelle: VDV-Statistik, Beteiligungsberichte Stadt Pforzheim, VVS-Geschäftsberichte