Pressemitteilung,
Verkehrsverbünde und ÖPNV
Pforzheim/Enz
Medien-Mitteilung - Mühlacker, 05. Februar 2017:
Verwundert über die Antwort der Stadtverwaltung Pforzheim zum „Prüfauftrag zur Auflösung des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis (VPE)“ ist der ökologische Verkehrsclub VCD.
„Im VPE sinken seit Jahren die Fahrgastzahlen, während bundesweit die Fahrgastzahlen bei Bus und Bahn ansteigen – doch statt eine Bestandsaufnahme zu machen und Maßnahmen einzuleiten, diesen Negativtrend umzukehren, beharren VPE, Enzkreis und Stadt Pforzheim auf der Beibehaltung des erfolglosen Status-Quo“, kritisiert VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.
Auch die jetzige Verwaltungsvorlage für den Gemeinderat habe eher den Charakter alternativer Fakten, beklagt Lieb. So argumentiere die Verwaltung mit den vermeintlich höheren KVV-Preisen je Zone, verschweige aber, dass eine KVV-Zone im Schnitt 30% größer als eine VPE-Zone sei, so der VCD. „Die Verwaltung vergleich Äpfel mit Birnen, um ja keine Änderung am heutigen unbefriedigenden Zustand vornehmen zu müssen“ beklagt Lieb. Gleichzeitig verschweige die Verwaltung, dass die Tageskartenpreise im VPE signifikant über den Preisen der dreifach größeren Verbünde KVV und VVS lägen, so der VCD.
„Solange der VPE nicht bereit ist, sein Tarif- und Verkehrsangebot an der Gewinnung zusätzlicher Fahrgäste auszurichten, bleibt nur die Möglichkeit einer Fusion mit einem leistungsfähigeren Verbund wie dem KVV“, erklärt Matthias Lieb.
Dass einer Fusion logischerweise zuvor Verhandlungen vorausgingen, um für beide Seiten und die Fahrgäste sinnvolle Lösungen zu erzielen, sollte nachvollziehbar sein – dass der VPE das Ergebnis dieser Verhandlungen schon kenne und wisse, dass die höheren KVV-Preise auf die kleinen VPE-Zonen anzuwenden seien, sei unglaubwürdig und zeuge nur von mangelnder Veränderungsbereitschaft und mangelndem Gestaltungswillen, so Lieb abschließend. Der VCD empfehle deshalb dem Werkeausschuss, Fusionsverhandlungen mit dem KVV in die Wege zu leiten.
Daten und Fakten:
Fahrgäste in Millionen
Jahr KVV VPE VRN VVS
2005 163,2 40,361 267 318
2010 176,6 41,212 313 330
2015 171,7 35,243 310 366
Entwicklung 2005-2015 +5,2% -12,7% +16,1% +15,1%
Quelle: Verbundberichte KVV, VRN, VVS bzw. Geschäftsberichte VPE
Vergleich Tageskartenpreise:
Verbund Fläche (qkm) Preis Tageskarte 5 Personen (€)
KVV 3.550 19,60
VVS 3.650 19,50
VPE 980 22,00