Baden-Württemberg

Landesverband BW, Pressemitteilung, Verkehrspolitik
Landesverband BW

VCD zur ÖV-Strategie des Landes BW

Die ÖPNV-Zukunftskommission hat einen konkreten Entwurf ihrer ÖPNV-Strategie 2030 bereits im Januar vorgelegt und nun zur Anhörung freigegeben. Der VCD begrüßt das Konzept.

VCD begrüßt ÖPNV-Strategie des Landes
landesweite Finanzierung des ÖPNV-Ausbaus sicherstellen 

Mit einer Angebotsoffensive sollen die Fahrgastzahlen in Bus und Bahn bis 2030 verdoppelt werden. Diese in der neuen ÖPNV-Strategie 2030 des Landes Baden-Württemberg vorgestellten Ziele und Maßnahmen werden vom ökologischen Verkehrsclub VCD unterstützt: „Für eine Verkehrswende und Einhaltung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor ist ein zuverlässiges und attraktives Bus&Bahn-Angebot im ganzen Land unbedingt notwendig. Mit 15-Minuten-Takten im Ballungsraum können tatsächlich viele Menschen zum Umsteigen bewegt werden“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. Gerade das Beispiel der S-Bahn Stuttgart zeige, dass erst nach der Einführung des 15-Minuten-Taktes auch außerhalb der Hauptverkehrszeit die Fahrgastzahlen deutlich angestiegen seien, so der VCD. Das sei kein Wunder, denn der Berufs- und Ausbildungsverkehr mache weniger als 20% aller Wege aus. Mit einem dichten Angebot auch außerhalb der Berufsverkehrszeiten können viele Wege auch mit Bus & Bahn zurückgelegt werden – dies sei in der Schweiz ganz selbstverständlich, betont Matthias Lieb. Da sämtliche geschlossenen Ortschaften einbezogen werden, wird zusammen mit neuen Angebotsformen wie Linienbedarfsverkehren nun auch der ländliche Raum angemessen berücksichtigt.

In Deutschland hingegen würden nach einer VCD-Studie die Städte jeden PKW mit mehreren hundert Euro jährlich subventionieren, dabei gelte: je größer die Stadt, desto höher die Subventionen. Während die Städte und Gemeinden den PKW-Verkehr klaglos subventionierten, seien sie mit wenigen Ausnahmen bei der Ausweitung des Bus- und Bahn-Angebotes zögerlich, kritisiert Matthias Lieb.

Deshalb sei die Einführung eines Mobilitätspasses zur Finanzierung des 15-Minuten-Taktes in den Ballungsräumen und eines 30-Minuten-Taktes in ländlichen Räumen angemessen, so der VCD. Damit stünden die Mittel zur Angebotsausweitung und gleichzeitigem Subventionsabbau beim PKW-Verkehr zur Verfügung, lobt der VCD das Landeskonzept.

„Entscheidend ist, dass die Kreise und Kommunen jetzt rasch in die Planungen einsteigen. Und dann müssen klimafreundliche Fahrzeuge beschafft und Busfahrer ausgebildet werden – beides ist derzeit Mangelware“, erklärt Matthias Lieb. 

VCD-Studie zu Subventionen des motorisierten Individualverkehrs (2018, Landkreis Heidenheim):

Gemeinde                          Einwohner   Subvention je PKW
Königsbronn                      7.142                     220 €/Jahr
Gerstetten                     11.634                  340 €/Jahr                         
Heidenheim                   47.581                  610 €/Jahr

Im Detail: 

Stille_Subventionen.pdf (vcd.org) 

zurück