Baden-Württemberg

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Pforzheim/Enz

VCD: Drohen Fahrverbote auch für Mühlacker?

VCD-Medien-Information - Mühlacker, 31. Juli 2017: Stickoxid-Grenzwert auch in Mühlacker seit Jahren überschritten

Mit Blick auf das Stuttgarter Urteil zur schnellstmöglichen Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte seien Fahrverbote auch für Mühlacker nicht auszuschließen -  darauf weist der ökologische Verkehrsclub VCD hin.

„Auch in Mühlacker wird entlang der Stuttgarter Straße seit Jahren der Schadstoffgrenzwert überschritten“, stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest. Während der Grenzwert für Stickstoffdioxid bei 40 ?g/m3 im Jahresmittel liegt, wurden in Mühlacker im Jahr 2015 54 ?g/m3 gemessen (nach 56 ?g/m3 2013). Die bisherigen Luftreinhaltepläne waren also nicht ausreichend, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, konstatiert Matthias Lieb. Damit könnten die Anwohner der Stuttgarter Straße die Einhaltung der Grenzwerte einklagen.

Der VCD sieht deshalb die Stadt Mühlacker in der Pflicht, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, um die Grenzwerte einzuhalten. „Eine Möglichkeit wären Diesel-Fahrverbote, wie in Stuttgart diskutiert, alternativ könnte eine Attraktivierung des Radverkehrs und des ÖPNV, die bislang beide nur geringe Verkehrsanteile in Mühlacker haben, wirksam sein“, erklärt Matthias Lieb. Aus VCD-Sicht könnte gerade der Radverkehrsanteil in Mühlacker deutlich gesteigert werden.

Matthias Lieb: „Oberbürgermeister Frank Schneider, der sich zur Wiederwahl stellt, sollte aufzeigen, wie er sicherstellen will, dass die Bürger der Stadt vor Gesundheitsgefahren aus dem Straßenverkehr wirksam geschützt werden“.

Aus Sicht des VCD seien die Mühlacker Verkehrsprobleme, insbesondere in der Bahnhofstraße, weitgehend hausgemacht, da die Alternativen zum Autoverkehr bislang kaum gefördert würden.

Zwar habe die Stadt kürzlich ein Radverkehrskonzept vorgelegt, doch dies müsste aus VCD-Sicht nun auch energisch umgesetzt werden. Auch beim weiteren Ausbau des Busverkehrs bestehe Handlungsbedarf, der VCD habe dazu dem Aufsichtsrat der Stadtwerke, die den Stadtbusverkehr betreiben, schon vor längerer Zeit Vorschläge unterbreitet, die noch der Umsetzung harren würden.

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