Baden-Württemberg

BW, Pressemitteilung, Schienenverkehr, Infrastruktur
Landesverband BW

VCD empfiehlt Bahnfahrten als günstige Alternative zu teuren Inlandsflügen

Pressemitteilung Nr. 35/17 - Stuttgart, 16.11.2017: Insgesamt zu wenige attraktive Direktverbindungen bei Zugreisen im Inland – Ausbau des Schienenverkehrs muss auf Basis des Deutschland-Takts beschleunigt werden

Nicht verwundert über die stark gestiegenen Flugpreise zeigt sich der ökologische Verkehrsclub VCD Baden-Württemberg. Die Insolvenz von Air Berlin war in zu hohen Kosten im Vergleich zu den Erlösen begründet. Deshalb sei es ganz normal, dass das Preisniveau im Flugverkehr nunmehr ansteigen würde, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.


Ärgerlich sei allerdings, dass es auf der Schiene keine attraktive Verbindung zwischen Stuttgart und Berlin gäbe. Statt die Chance der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg – Erfurt auch in der Relation Stuttgart – Berlin mit Direktverbindungen von unter fünf Stunden zu nutzen, biete die Deutsche Bahn (DB) AG für Fahrgäste aus Baden-Württemberg für den Umstieg in Nürnberg eine Wartezeit von 40 Minuten an und streiche ansonsten die bisherigen schnellen Früh-  und Spätverbindungen zwischen Stuttgart und Berlin.

Der VCD fordert deshalb die Einrichtung mindestens von einer ICE-Früh- und Spätverbindung zwischen Stuttgart und Berlin mit einer Fahrzeit von unter fünf Stunden, die fahrplantechnisch machbar wäre. Damit sei diese Strecke auch für Fluggäste eine günstige Alternative zu den teuren Inlandsflügen.

Matthias Lieb: Hätte die Bahn bei ihren Planungen zur Schnellstrecke Nürnberg – Erfurt – Berlin den seit vielen Jahren vom VCD geforderten Deutschland-Takt zugrunde gelegt, könnten sich die Fahrgäste nun über eine schnelle und zuverlässige Verbindung freuen, die eine ernstzunehmende Wahlmöglichkeit zum Flugzeug darstellen könnte.

Beim Deutschland-Takt werde zuerst ein Fahrplankonzept erstellt und ausgehend davon, die Infrastruktur entwickelt und nicht umgekehrt, wie es heute häufig beim Ausbau der Schiene der Fall sei, kritisiert der VCD. Damit Infrastrukturprojekte der Bahn wie die Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg – Berlin zukünftig einen Nutzen erzielten, der im Verhältnis zu den Kosten stehe, müsse dieses Prinzip des Deutschland-Taktes konsequent eingeführt und angewandt werden, betont der VCD-Landesvorsitzende.

Angesichts der anhaltenden Diskussionen um verfehlte Ziele beim Klimaschutz sei daher ein Umdenken auch im Hinblick auf die bisherige Ausbaustrategie beim Schienenverkehr notwendig. Nur so könne sich die Bahn zukünftig als echte Alternative zum Inlandsflugverkehr positionieren.


Weitere Informationen zum Deutschland-Takt unter:
www.vcd.org/themen/bahn/deutschland-takt/

 

zurück