Baden-Württemberg

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Landesverband BW

VCD enttäuscht über Pforzheimer Verkehrspolitik

VCD-Medieninformation

Enttäuscht über die Verkehrspolitik der Stadt Pforzheim zeigt sich der ökologische Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD).

2009 war im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans ein verkehrliches Leitbild für die Stadt beschlossen worden. Demnach sollte der Verkehr stadt- und umweltverträglich abgewickelt und der Umweltverbund gestärkt werden.

 „Rund zehn Jahre nach der Verabschiedung des verkehrlichen Leitbildes durch den Gemeinderat muss man feststellen, dass genau die gegenteilige Entwicklung eingetreten ist - statt einer Reduktion des Autoverkehrsanteils auf den Stand von 1990 sind immer weniger Bürger im Stadtbus und sind immer mehr Autos unterwegs“, stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest.

 „Das vor 10 Jahren vom Gemeinderat der Stadt Pforzheim für das Jahr 2020 beschlossene Ziel, im Interesse einer lebenswerten Stadt den Anteil des Autoverkehrs wieder auf den Stand von 1990 zu reduzieren, ist krachend gescheitert - und zwar wegen Untätigkeit von Stadtverwaltung und Gemeinderat“, beklagt Lieb. Der Autoverkehrsanteil sei von 1990 (48%) bis 2000 auf 58% angestiegen und sollte bis 2020 wieder auf 50% reduziert werden, tatsächlich läge der Wert im Jahr 2017 sogar bei 61%, wie aktuelle bundesweite Erhebungen zeigten, so der VCD.

 Obwohl der Gemeinderat vor 10 Jahren einstimmig den sogenannten Umweltverbund stärken wollte durch eine Attraktivitätssteigerung des Busverkehrs, durch sichere Radwege und eine höhere Aufenthaltsqualität in der Stadt für Fußgänger, habe die Stadt keine wesentlichen Maßnahmen dazu umgesetzt. 

 Zwar könnten die Busse jetzt schöner am ZOB abgestellt werden, doch sei das Stadtbus-Angebot in Pforzheim heute schlechter als vor 25 Jahren, als es auf den Hauptlinien einen 10-Minuten-Takt gegeben habe, konstatiert der VCD.

 Zusammenhängende, sichere Radwege gäbe es in Pforzheim immer noch nicht, weshalb immer mehr Elterntaxis unterwegs seien, so der VCD.

 Diese Versäumnisse der Stadtverwaltung und des Gemeinderates beim Ausbau des ÖVs und der Radverkehrsinfrastruktur hätten entsprechende Folgen für die Verkehrsmittelwahl der Bürger. 37 Kilometer lang sei der Stau, wenn man alle PKW, die heute zusätzlich im Vergleich zu 1990 in Pforzheim zugelassen seien, aneinander reihe, so der VCD. „Dieses Platzproblem kann man nicht durch Parkplatz-Apps oder Brötchen-Tasten verschleiern, sondern der neu zu wählende Gemeinderat ist gefordert, das vor 10 Jahren beschriebene Leitbild einer lebenswerten Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität für die Bürger und nicht die Autos endlich umzusetzen“, fordert Lieb.

<link https: www.pforzheim.de stadt verkehr-mobilitaet vep vep-einzelanalysen verkehrliches-leitbild.html _blank external-link-new-window verkehrlichen leitbild der>Zum verkehrlichen Leitbild der Stadt Pforzheim

 

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Analyse des Modal-Split in Pforzheim von 1990 bis 2020

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