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Dreistreifige B 31 neu bringt Vorteile für Anwohner und Umwelt

Die Empfehlung des Regierungspräsidiums Tübingen für eine vierstreifige B 31 neu zwischen Meersburg und Immenstaad auf der B1-Trasse wird von der Kreisgruppe Bodensee des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) abgelehnt. Eine dreistreifige B 31 neu bringt laut offizieller Prognose eine Entlastung in Hagnau um 80%. Der VCD hat dieses Argument und weitere Aspekte in einem öffentlichen Brief an die Fachplaner und an politische Entscheidungsträger in der Region zusammengefasst.

Der VCD drängt darauf, das gesamte Verkehrssystem in der Bodenseeregion im Blick zu haben und die finanziellen Ressourcen gerecht und zukunftsfähig einzusetzen. Der geplante Bau der B 31 neu als autobahnähnliche Straße widerspricht den Pariser Klimazielen und behindert die notwendige Verkehrswende. VCD-Sprecher Frieder Staerke: „Es sollten keine vier zusätzlichen Fahrstreifen für den klimaschädlichen Kfz-Verkehr gebaut werden, sondern vorrangig eine zweite Fahrspur für den klimaschonenden Bahnverkehr auf der Gürtelbahn. Ebenso wichtig ist ein konsequenter Ausbau des Radverkehrsnetzes.“

Das vom Regierungspräsidium in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten der B 31 neu bestätigt, dass eine dreistreifige B 31 neu ausreicht, um Hagnau und Immenstaad wirksam zu entlasten. Laut Gutachten kann der Kfz-Verkehr in Hagnau damit um 80 % reduziert werden, der Lkw-Verkehr sogar um 95 %.

Eine dreistreifige B 31 hat den Vorteil, dass weniger wertvolle Fläche verbraucht wird und geringere Baukosten anfallen als bei einer vierstreifigen Variante. So könnten zusätzliche Tunnel finanziert werden, was dem Schutz der Anwohner und der Umwelt zu Gute kommt.

Das Regierungspräsidium hat als Vorteil der B1-Trasse herausgestellt, dass damit auch eine B 33-Umfahrung von Stetten realisiert wird. Dieses Argument hält der VCD für fragwürdig, da eine solche Umfahrung für die Varianten A, AB1 oder AB2 gar nicht geprüft worden ist.

Der VCD lehnt die B1-Trasse ab, da sie durch besonders hochwertige Biotope mit streng geschützten Tierarten verläuft. So zerschneidet sie den zwischen Ittendorf und Hagnau gelegenen Weingartenwald, obwohl dieser vom Umweltgutachter als überregional bedeutsam für die Tierwelt eingestuft wurde. Die B1-Trasse birgt daher große artenschutzrechtliche Risiken, denn es sind machbare Alternativen vorhanden, die ohne gravierende Eingriffe in die Lebensräume geschützter Tierarten auskommen.

Vollständiger Brief des VCD (download pdf-Datei 832 kB)

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