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VCD fordert Verkehrswende auch am Bodensee

Eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität ist das Ziel des Verkehrsclub Deutschland (VCD). Bei der Mitgliederversammlung blickte die Kreisgruppe Bodensee auf ihre Aktivitäten in den letzten zwei Jahren zurück. Frieder Staerke wurde als Sprecher wiedergewählt, ebenso bestätigt wurde Bernhard Glatthaar als Landesdelegierter und als Ansprechpartner für Friedrichshafen. Für die Zukunft fordert der VCD eine konsequente Neuausrichtung der Verkehrspolitik auch im Bodenseekreis, um möglichst viele Menschen für umwelt- und klimaverträgliche Verkehrsmittel wie Fahrrad, Bahn und Bus zu gewinnen. Mit den bisherigen zaghaften Ansätzen der Politik kann die Verkehrswende nicht gelingen.

Der Verkehrsclub kritisiert, dass auch im Kreisgebiet die wichtigsten Verkehrsprojekte noch immer auf einem Bundesverkehrswegeplan basieren, welcher die Klima-Ziele bei weitem verfehlt. So wird die neue B31 zwischen Immenstaad und Meersburg als 28 Meter breite autobahnähnliche Fernstraße geplant, die mehr klimaschädlichen Kfz-Verkehr erzeugen und in die Erholungslandschaft am Bodensee lenken wird. Parallel dazu ist vom Kreis die 10 Meter breite Ortsumfahrung Markdorf geplant.

Nur 5 Meter Breite würden hingegen für den Bau eines zweiten Gleises für die Bodensee-Gürtelbahn benötigt. Damit könnte die Verkehrskapazität einer ganzen Autobahn geschaffen werden. Doch einem zweiten Gleis wird von der Politik bislang keine Chance auf Realisierung eingeräumt. Nicht einmal die angedachte Elektrifizierung der Strecke mit kleineren Ausbaumaßnahmen wurde in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Anders als bei der B31 sind Land und Kommunen somit gezwungen, 40% der Kosten selbst aufzubringen.

„Es ist unbegreiflich, dass im Zeitalter der absehbaren Klimakatastrophe noch bis zu sechs zusätzliche Fahrspuren für den Autoverkehr parallel zum See geplant werden, obwohl mehrere Studien belegen, dass die Klima-Ziele nur zu erreichen sind, wenn der Kfz-Verkehr deutlich reduziert wird“, wundert sich VCD-Sprecher Frieder Staerke. Die Investitionen müssen stattdessen vorrangig in die Schiene, in attraktive Bussysteme und bessere Fuß- und Fahrradwege fließen. Besonders in den Städten kann eine höhere Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Anwohner geschaffen werden, indem die Straßenflächen umverteilt werden. Darauf hatte der VCD im September mit einigen plakativen Aktionen beim internationalen „Park(ing) Day“ hingewiesen.

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