Bodensee
Nachrichten Bodenseekreis
Mit Blick auf den anstehenden Bürgerentscheid zur Südumfahrung Markdorf fordert der VCD Bodenseekreis, in den Ausbau von Bahn, Busverkehr und Radwegen zu investieren, statt in diese umstrittene Teil-Umgehungsstraße mit Baukosten von über 33 Millionen Euro. Die sich weiter verschärfende Klimakrise erfordert ein sofortiges konsequentes Umsteuern auch im Verkehrssektor.
Die Südumfahrung Markdorf ist als einziges Teilstück mehrerer Ortsumfahrungen von Salem-Neufrach über Bermatingen, Markdorf und Kluftern zur B 31 neu bei Friedrichshafen verblieben. Sie würde laut aktuellen Prognosen nur noch 20 bis 23 % Entlastung für die B 33 im Ortszentrum von Markdorf bringen. Alle anderen hoch belasteten Ortschaften an der B 33 von Stetten bis nach Bavendorf würden durch die Südumfahrung hingegen sogar noch mehr belastet. Denn neue Straßen verschieben nur die Belastungen des Kfz-Verkehrs an andere Stellen im Straßennetz. Insgesamt nehmen die Emissionen sogar zu, weil neue Straßen den Kfz-Verkehr schneller und damit noch attraktiver machen. Das wiederum steht im krassen Widerspruch zu den Klimaschutz-Zielen. Der Kfz-Verkehr muss deshalb durch den zügigen Ausbau der noch eingleisigen Gürtelbahnstrecke und durch Taktverdichtung des Zugangebots zu einem möglichst großen Anteil auf die Schiene verlagert werden.
In den neuesten Prognosen zur Südumfahrung wurde keinerlei Verminderung des Verkehrswachstums gegenüber der veralteten Prognose zum Bundesverkehrswegeplan angenommen. Im Planungsverfahren zur B 31neu war hingegen immer ein Minus um 14% beim Wachstum des PKW-Verkehrs bis zum Jahr 2035 berücksichtigt worden. Dieser klimapolitsche Rückschritt des Landratsamts bei der neuesten Prognose stößt beim VCD auf Unverständnis. Nach zwei Dürrejahren, nach den verheerenden Überschwemmungen im Ahrtal und als Konsequenz aus dem grundlegenden Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts muss stattdessen eine noch deutlich stärkere Minderung des Kfz-Verkehrs eingeplant werden, damit die Klimaziele erreicht werden können.
Rund 500 Besucherinnen und Besucher fanden sich am 31.10.2021 zum Hoffest des Aktionsbündnis STOP SÜDUMFAHRUNG auf dem Stüblehof ein, um die Sonne, gute live-Musik und Bewirtung zu genießen. Daneben gab es umfangreiche Informationen zur geplanten Südumfahrung und ein vielseitiges Kinderprogramm.