Esslingen
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Ab 2026 wird der gesamte Esslinger Busverkehr auf Akku-Oberleitungs-Hybridbusse umgestellt. 52 nagelneue Oberleitungsbusse mit einem kleinen Akku werden dafür bestellt. Dieses hoch effiziente System unterstützt der Bund - auch bis Ende 2026 - mit hohen Förderquoten. Esslingen wird dadurch eine der ersten Städte sein, die ihren Busverkehr 100% klimaneutral betreibt.
Die Entscheidung für ein perspektivisch 100% klimaneutrales Akku-Oberleitungs-Hybridbussystem war und ist eine bahnbrechende und ausgesprochen gute Entscheidung für Esslingen.
Nach der Insolvenz des Herstellers Van Hool muss für die neuen Esslinger Busse jetzt ein neuen Bushersteller gefunden werden.
Mit dieser Verzögerung hatten frühere Kritiker*innen im Gemeinderat erneut den rein batterieelektrischen Bus - ohne Oberleitung - in die Diskussion gebracht. Die uns bekannten Fakten zeigen aber sehr deutliche die Vorteile des Akku-Oberleitungs-Hybridbussystem für Esslingen. Gerade für Städte die bereits über ein Oberleitungsnetz verfügen macht der O-Bus mit kleinem Akku ganz besonders viel Sinn.
https://open.spotify.com/episode/0Hlkuk1fIbuMl06UofN5Jy?si=l1Ir3rSiQPq262mcJVME4A
In diesem Interview erklärt Johannes Müller, der Technische Betriebsleiter der Esslinger Verkehrsbetriebe, unsere Oberleitungs-Hybridbus-Strategie und die erheblichen Vorteile die wir für Esslingen daraus ziehen.
Die Vorteile sind:
Als VCD-Esslingen hatten wir uns schon länger mit Systemvergleichen für das Esslinger Busnetz befasst. Viele GemeinderätInnen mussten sich aber für die schwerwiegende Abstimmung im Gemeinderat am 18.12.2024 in sehr kurzer Zeit die relevanten Fakten verschaffen, um für Esslingen die beste Entscheidung zu treffen.
Deshalb haben wir uns erlaubt unsere Stellungnahme an alle Esslinger GemienderätInnen zu versenden.
Die Stadt Esslingen schreibt am 18.12.2025 dazu auf ihrer Webseite:
Stadt setzt weiter auf O-Busse
Bei der weiteren Elektrifizierung des Esslinger Busverkehrs beschloss der Gemeinderat, am ursprünglichen und bereits geplanten Vorhaben festzuhalten. Demzufolge sollen in einem ersten Schritt 52 von 62 neuen Oberleitungsbusse angeschafft und das Oberleitungsnetz um weitere 15 Prozent ausgebaut werden. Aufgrund der Insolvenz des Busherstellers Van Hool, bei dem die Stadt Esslingen bereits die neuen Busse bestellt hatte, war eine erneute Entscheidung darüber notwendig geworden. „Nun werden wir direkt im Januar die europaweite Ausschreibung der Oberleitungsbusse auf den Weg bringen“, berichtet Johannes Müller, Technischer Werksleiter des Städtischen Verkehrsbetriebs Esslingen (SVE). „Außerdem steigen wir vertieft in die Planung der drei ausstehenden Bauabschnitte für das Oberleitungsnetz ein.“ Im vergangenen Jahr hatte der SVE in der Pliensauvorstadt bereits neue Oberleitungen installiert. Auf dem Zollberg, im Esslinger Norden und auf dem Altstadtring stehen diese Arbeiten noch aus. „Anschließend können unsere Oberleitungsbusse das gesamte Stadtgebiet elektrisch bedienen“, erklärt der Werksleiter. Erhalten bleibt dank dieser Entscheidung des Gemeinderats auch die Bundesförderung in Höhe von 27,4 Millionen Euro – die größte Einzelförderung, die die Stadt jemals vom Bund erhalten hat. Die Bewilligung der Fördergelder wurde vom Bund aufgrund der Insolvenz des beauftragten Busherstellers bereits verlängert.
„Mit dieser Technik können wir unseren städtischen Nahverkehr bereits ab dem Jahr 2026 emissionsfrei betreiben“, erklärt Ingo Rust, als Erster Bürgermeister auch für den SVE zuständig. „Damit sind wir im gesamten Bundesgebiet ein absoluter Vorreiter in Sachen umweltfreundlicher Mobilität und tragen einen bedeutenden Teil dazu bei, als Stadt bis zum Jahr 2040 Klimaneutralität zu erreichen.“
Siehe auch
https://www.polis-mobility.de/magazin/beitraege/oberleitungsbusse-in-deutschland.php
Quellen:
(1) „Nimmt die Fahrzeugmasse … um 20 Prozent zu, verdoppelt dies die Straßenabnutzung“,s. www.automobilwoche.de/nachrichten/e-autos-batteriefahrzeuge-treiben-die-leergewichte-neuer-autos-nach-oben
(2) „Das Vierte-Potenz-Gesetz (auch Vierte-Potenz-Regel genannt) besagt, dass die Beanspruchung einer Straße durch ein Kraftfahrzeug extrem größer wird, je größer die Achslast des betreffenden Fahrzeugs ist. Die Beanspruchung der Straße steigt proportional zur vierten Potenz der Achslast des die Straße befahrenden Fahrzeugs. Diese Gesetzmäßigkeit. Das wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Versuchsreihe am Ende der 1950er Jahre in den Vereinigten Staaten entdeckt und war maßgebend für die Entwicklung von Standardbauweisen im Straßenbau.“ ? s. de.wikipedia.org/wiki/Vierte-Potenz-Gesetz
(3) „Schwerverkehr beeinträchtigt Straßen-Unterbau bis in 12 m Tiefe / Schwere LKW haben einen erheblichen Einfluss auf den Straßen-Unterbau, Versorgungsleitungen und Kanalisation. Die Ursache ist das sogenannte Rutting, ein Nachschwingen unter Last, das sich wellenförmig ausbreitet und seit Einführung der Luftfederung noch schwerwiegender geworden ist.“ ? s. https://vogteistrasse.wordpress.com/tag/wer-verursacht-die-strasenschaden/