Baden-Württemberg

Auto, Fußverkehr, Infrastruktur, Radverkehr, Verkehrspolitik
Heidenheim

500 Falschparker gefährden Verkehrssicherheit

Der VCD erfasste innerhalb einer Woche 500 Falschparker.

Die nachfolgende Pressemitteilung des VCD zur Aktionswoche wurde in der Heidenheimer Zeitung mit einer Infografik veröffentlicht. Auch die überregionale Presse berichtete.

Fast 500 Falschparker auf Geh- und Radwegen in Heidenheims Innenstadt: Das ist das Ergebnis der Gelbe-Karten-Aktion des VCD Heidenheim. „13 Aktive waren in 34 Schichten unterwegs, von Montag bis Sonntag der ersten Juliwoche, von 6 Uhr morgens bis 9 Uhr abends“, berichtet Reinhard Walloschke, Mitglied des Kreisvorstandes im VCD Heidenheim. „Unsere Aktiven haben das dokumentiert und mit Gelben Karten auf den Verstoß hingewiesen“, sagt er. Schwerpunkttag war Dienstag mit stündlichen Kontrollfahrten, an diesem Tag wurden mit 182 auch die meisten Verstöße festgestellt.

„Autos dürfen nicht auf dem Geh- oder Radweg stehen“, erklärt Walloschke, „denn sie zwingen Fußgänger und Radfahrer zu gefährlichen Ausweichmanövern.“ Außerdem sollten Geh- oder Radweg geschützte Bereiche für die schwächsten Verkehrsteilnehmer sein – wer dort mit seinem Auto eindringe, handele auch unsozial.

Am häufigsten wurden Verstöße in der Bahnhofstraße dokumentiert, vor allem vor und gegenüber der Post. „Hier kam es 141 Mal vor, dass Autos auf dem Gehweg Fußgänger gefährdet haben“, berichtet Walloschke. In der Grabenstraße, die für den allgemeinen Verkehr gesperrt ist, gab es 48 Verstöße. Am Wedelgraben wurden 43 Falschparker gezählt, hier ist vor allem der Gehweg vor dem Fotogeschäft und dem Herrenfriseur betroffen. Der vierte Brennpunkt mit 43 Falschparkern auf dem Radweg, teils sogar zusätzlich auf dem Gehweg, ist die Olgastraße.

„Falschparker auf dem Radweg zwingen den Radfahrer zum Ausweichen auf die Fahrbahn, wo er durch den starken Autoverkehr gefährdet wird.“ Wenn die Stadtverwaltung wirklich den Radverkehr stärken wolle, müsse sie für Sicherheit auf den Radwegen sorgen, meint Walloschke.

Es sei eigentlich nicht Aufgabe des VCD, die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen im Straßenverkehr zu kontrollieren. „Keiner der Aktiven hat mir während der gesamten Woche von Mitarbeitern des städtischen Vollzugsdienstes im Einsatz gegen Falschparker berichtet“, so Walloschke.

Im Ergebnis hätten viele der Falschparker auch keinerlei Unrechtsbewusstsein gezeigt. Während wenige Fahrer einsichtig waren, dass ihr Auto auf dem Gehweg eine Gefahr für Fußgänger darstelle, reagierten andere erleichtert, dass kein Bußgeld droht. „Mit unserer Aktion wollen wir auf dieses Fehlverhalten hinweisen und der Stadtverwaltung die Notwendigkeit vor Augen führen, mehr zu kontrollieren“, sagt Walloschke. „Hierzu fordern wir mehr städtische Vollzugsbeamte, die das Verkehrsgeschehen überwachen.“

Zusätzlich schlägt der VCD vor: „Da Heidenheim ja Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen ist, könnten statt Pollern an manchen der genannten Brennpunkten Fahrrad-Anlehnbügel aufgestellt werden.“ Diese würden Falschparken wirkungsvoll verhindern, meint Walloschke.

 

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