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Heidenheim
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Rückblick auf die siebte Kinderrundfahrt in Heidenheim

Am 28. September 2024 fand die siebte Kinderrundfahrt „Kidical Mass“ in Heidenheim statt. Parallel zu zahlreichen Aktionen in anderen Städten Deutschlands eroberten über 100 kleine und große Teilnehmer die Straßen der Stadt. „Wir haben alle eingeladen, mit Laufrädern, Tretrollern, Fahrrädern, Lastenrädern oder im Anhänger ungestört auf den großen Heidenheimer Straßen zu fahren“, erklärte Sebastian Hyneck vom VCD Heidenheim e. V. Über die Aktion berichtete die HZ hier (Ankündigung) und hier (Bericht).

Die Polizei gewährte der Veranstaltung in Abschnitten der Innenstadt freie Fahrt für Fußgänger und Radler. Um 15 Uhr fiel der Startschuss an der Georges-Levillain-Anlage, der grünen Oase am Bahnhof. In einem langsamen Tempo ging es durch die Stadt, sodass auch die Kleinsten problemlos mitfahren konnten.

Die Route führte zunächst zur Pauluskirche, wo die Teilnehmer eine kreative Pause mit Kreidemalen einlegten. Musikalische Begleitung sorgte für fröhliche Stimmung, bevor die Fahrt zum Rathaus weiterging, vorbei am Schillerkreisel. Dort erwartete die kleinen Radler eine Belohnung in Form von Eis, das die ansässigen Vereine spendierten.

„Im Mai hatten wir eine Rekordbeteiligung von über 300 Teilnehmern“, berichtete Hyneck. Diese hohe Zahl verdeutlicht den dringenden Bedarf an Verbesserungen für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr. „Wir brauchen mehr Zebrastreifen und bessere Straßenquerungen, wie im Verkehrsentwicklungsplan vorgesehen. Was wir fordern, ist nicht mehr, als sowieso geplant ist. Doch wo bleibt die Umsetzung?“

Der Elternbeirat der Gemeinschaftsschule am Brenzpark hatte sich ebenfalls für die Einführung temporärer Schulstraßen eingesetzt. Diese würden es ermöglichen, dass der Zugang zur Schule über einen baulich getrennten Weg ohne Queren von Autos erfolgt. Die Idee einer temporären Schulstraße sah vor, dass die Straße zu bestimmten Zeiten, etwa 30 Minuten vor und nach Schulbeginn, nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet wird. Dies würde die Sicherheit der Schüler deutlich erhöhen und könnte ohne große Aufwendungen realisiert werden. In Ulm existieren bereits mehrere solcher Schulstraßen.

An der Friedrich-Voith-Schule war die direkt vor dem Schulgelände verlaufende Straße oft überlastet, was zu gefährlichen Situationen für die Schüler führte. „Wenn dann noch der Linienbus kommt, dann liegen die Nerven schnell blank. Und dazwischen springen die Kinder zur Schule oder nach Hause. Das ist nur eine Frage der Zeit bis hier etwas Schlimmes passiert.", warnte Markus Müller, stellvertretender Vorsitzender des Elternbeirates. Um das Zuparken des Schulhofeingangs zu verhindern, sollen Maßnahmen wie Poller oder Absperrungen an der Feuerwehrzufahrt umgesetzt werden.

Die „Kidical Mass“ ist Teil einer weltweiten Bewegung, die kinderfreundliche Städte fördern möchte. 2023 mobilisierte die Initiative über 230.000 Menschen bei rund 900 Aktionen. In Heidenheim organisierten der ökologische Verkehrsclub VCD und der Fahrradclub ADFC gemeinsam die Rundfahrt, um auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Radfahren ist nicht nur gesund, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Gemeinschaft.

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