Baden-Württemberg

Radverkehr
Karlsruhe

Zirkel als nachahmenswertes Modell

Zirkel als nachahmenswertes Modell -- Sichere Gestaltung von Fahrradstraßen --

Pressemitteilung vom 23.06.2020

Als nachahmenswertes Modell sieht der Verkehrsclub Deutschland (VCD) den versenkbaren Poller in der Karlsruher Fahrradstraße „Zirkel“ an, der in Kürze dort angebracht werden soll. „Der Verkehrsversuch mit der Barriere auf halber Strecke der Straße in der Nähe des Schlossplatzes hat sich bewährt. Durch den versenkbaren Poller wird er sinnvoll weiterentwickelt,“ so Uwe Haack vom VCD. Zuvor gab es in der halbkreisförmigen Straße, die Teil der Cityroute Nord ist, bereits jahrelang ein Durchfahrtverbot für den motorisierten Verkehr, das weitgehend ignoriert wurde. Der VCD regt daher Maßnahmen an, um weitere Fahrradstraßen vom Schleich- und Durchgangsverkehr zu entlasten. Fahrradstraßen sollten grundsätzlich nur für den Anliegerverkehr freigegeben, in regelmäßigen Abständen mit Durchfahrtsperren für den Kfz-Verkehr ausgestattet und gegenüber den einmündenden Straßen vorfahrtsberechtigt werden. Damit könne die Stadt mit wenig Geld viel für Sicherheit und Attraktivität des Fahrradverkehrs tun. So wären aus Sicht des ökologischen Verkehrsclubs beispielsweise in der Sophienstraße Maßnahmen sinnvoll, um den Radverkehr sicherer zu machen und ihm echten Vorrang einzuräumen.

Etwas bedauerlich findet es der VCD, dass die gerade abgeschlossenen Leitungsarbeiten am Zirkel und in der Hoffstraße nicht für eine Umgestaltung beider Fahrradstraßen zu Gunsten des Radverkehrs genutzt wurden. Da Fahrbahnen und Seitenränder dort vollständig aufgerissen und wieder aufgetragen werden mussten, hätte man bei dieser Gelegenheit den Pflasterstreifen in der Mitte anbringen können, wie das bei einer modernen Gestaltung von Fahrradstraßen mittlerweile durchaus empfohlen wird:

https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/node/21813

Anders als es beim Zirkel – trotz Durchfahrtsperre – aber auch in der Erbprinzenstraße immer wieder zu erleben ist, wird der Kraftverkehr dadurch entschleunigt und Radfahrer können nicht mehr auf das Pflaster abgedrängt werden. Der VCD empfiehlt eine solche Lösung etwa für den anstehenden Umbau der Nördlichen Hildapromenade, die danach ebenfalls zur Fahrradstraße werden soll.

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