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Konstanz gewinnt Verkehrsplanungspreis 2024 in Frankfurt

Bei einer feierlichen Preisverleihung im Haus am Dom am 10. Oktober 2024 erhielten die Städte Bielefeld und Konstanz den Deutschen Verkehrsplanungspreis, verliehen von der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) und dem ökologischen Verkehrsclub VCD. „Beide Städte befinden sich mit ihren Herzen, den Altstädten, in einer Transformation. Bielefeld vernetzt intelligent die Themen Stadtplanung, Verkehrsplanung und Klimaanapassung mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität der Straßenräume und öffentlichen Plätze zu verbessern,“ lobte die Juryvorsitzende Katalin Saary, Vorstandsmitglied der SRL.

Jurymitglied Thomas Mager vom VCD-Bundesvorstand betont die Stärken des Konstanzer Beitrags: Sie lägen in der Verbindung von mehreren städtebaulichen Maßnahmen, kombiniert mit der flächendeckenden Einführung von Tempo 30. „Vorbildlich ist der übergreifende Ansatz“, so Mager. „Konstanz schlägt die Brücke zur Schweizer Nachbarstadt Kreuzlingen und denkt langfristig. Der ruhende Verkehr soll weniger und der fließende langsamer werden. Am Ende könnte eine weitgehend autofreie Innenstadt stehen“.

Beide Konzepte fanden eine politische Mehrheit und sind bereits in der Umsetzung. Mit der Preisverleihung senden VCD und SRL auch ein Signal an die Verantwortlichen, diesen Weg weiter zu beschreiten und einen langen Atem zu beweisen.

Nicht minder intelligent fand die Jury die Beiträge aus Offenburg, Hennef und Frankfurt am Main, weshalb diese Einsendungen mit einer Anerkennung prämiert wurden. "Alle drei Beiträge zeigen, wie gut es Maßnahmen tun kann, wenn Bürgerinnen und Bürger an ihrer Gestaltung beteiligt sind", hebt Katalin Saary hervor. Thomas Mager ergänzt: „Die Bürgerinitiative Radentscheid Frankfurt hat sogar selbst neue Verkehrsstandards entwickelt, um die Situation des Radverkehrs zu verbessern ­– die Stadt Frankfurt hat diese Standards anerkannt und – nach fachlicher Prüfung – für ihre eigenen Planungen übernommen. Eine tolle Entwicklung!"

Der Beitrag der Stadt Hennef hat im Rahmen eines Verkehrsversuchs die Umgebung mehrerer Schulen zu einem Campus zusammengefasst. Die Maßnahme stellte sie in einen übergeordneten Kontext und verband Bürgerbeteiligung mit verkehrlichen und städtebaulich-freiraumplanerischen Verbesserungen.

Am Beitrag aus Offenburg würdigt die Jury schließlich die leicht nachvollziehbare und transparente Durchführung und Evaluation: Die Stadt führte Pop-Up-Verkehrsversuche zu Tempo-30-Zonen sowohl in der Innenstadt als auch in Ortsteilen durch. Damit schuf sie Akzeptanz für langsameres Fahren im Zentrum wie in den Vororten.

Alle drei Beiträge sind hoch innovativ und übertragbar auf andere Städte und Gemeinden.

Zum Hintergrund: Bild- und Textmaterial zu den beiden Siegern und den drei Anerkennungen finden Sie über unsere Sonderseite zum Verkehrsplanungspreis. Wir danken der Stadt Frankfurt am Main für die Unterstützung und den Rahmen der Preisverleihung.

Mehr als 1000 Städte und Kommunen mit über 40 Millionen Einwohner*innen setzen sich bereits in der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ ein, denn die bestehenden Gesetze erschweren es ihnen, Tempo 30 auszuweisen. Dabei belegen verschiedene Leuchtturmprojekte eindrücklich, dass mit geringeren Geschwindigkeiten die Lebensqualität für alle steigt. Und diese Bemühungen wollen VCD und SRL mit dem Verkehrsplanungspreis würdigen. Mit der Änderung der StVO im Sommer 2024 können nach jahrzehntelangem Tauziehen Städte und Gemeinden leichter Tempo 50 abschaffen und durch Tempo 30 ersetzen. Viele Städte haben bereits angekündigt, nun schnell neue Beschränkungen für Autofahrerinnen und Autofahrer einzuführen. Die am VPP 2024 beteiligten Gewinner-Städte setzen diese Maßstäbe bereits heute aktiv um.

Mitglieder der Jury waren: Dipl.-Ing. Katalin Saary, (Vorsitz), Büro Mobilitätslösung, SRL-Vorstand; Dr. Philine Gaffron, Agora Verkehrswende; Dr. Jakob Hebsaker, Landeshauptstadt Wiesbaden – Dezernat für Bauen und Verkehr; Dipl.-Ing. Burkhard Horn, Mobilität & Verkehr – Strategie & Planung; Dipl.-Ing. Ass. jur. Thomas Kiel d’Aragon, Deutscher Städtetag; Dipl.-Geogr. Thomas J. Mager, ESWE Verkehr, VCD-Bundesvorstand; Prof. Dr. Iris Mühlenbruch, Hochschule Bochum

 

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