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Jörg Dengler wird neuer Landesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclubs VCD in Baden-Württemberg. Der Freiburger Solarenergiephysiker und Stadtrat der Grünen folgt damit auf Matthias Lieb, der den Verband fast 20 Jahre lang geführt hat und im vergangenen Herbst die Aufgabe des Qualitätsbeauftragten der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg übernommen hat.
Mit seiner Wahl am vergangenen Samstag auf der VCD-Landesdelegiertenkonferenz in Stuttgart wurde Jörg Dengler nun in dem Amt bestätigt, das er im vergangenen Herbst zunächst kommissarisch gemeinsam mit Marlis Heck übernommen hatte. Zuvor war er von 2013-2022 Vorsitzender des VCD Regionalverbandes Südbaden und seit 2014 stellvertretender VCD-Landesvorsitzender.
In seiner Rede vor den Delegierten des mit 12’000 Mitgliedern größten Landesverbandes des Verkehrsclubs Deutschland hob Jörg Dengler die Erfolge des vor 36 Jahren gegründeten Umweltverbandes hervor. In vielen Städten und Gemeinden des Landes sei es gelungen, mehr Platz und Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrende zu schaffen. Es sei gelungen, die Bedeutung von sauberer Luft und dem Lärmschutz für die Gesundheit der Menschen zum Thema zu machen und hier, gemeinsam mit anderen Verbänden, deutliche Fortschritte zu erzielen. Nach wie vor eine große Herausforderung sei es jedoch überall im Land, insbesondere im ländlichen Raum, ein komfortables, verlässliches, und bezahlbares ÖPNV-Angebot aufzubauen.
Beim Kampf gegen die Klimakatastrophe sieht der neue Landesvorsitzende den VCD als Umweltverband in einer wichtigen Rolle auf einem besonders schwierigen Feld: „Gerade der Verkehrsbereich macht bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen die geringsten Fortschritte.“
Jörg Dengler rief in seiner Rede zum Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen auf: “Die allermeisten Mitglieder des Verkehrsclubs setzten lebenswerte Städte und Dörfer mit weniger motorisierten Individualverkehr gleich.” Dabei sei zu berücksichtigen, dass viele Menschen Mobilität aus der Sicht von Autofahrenden bewerten und gerade im ländlichen Raum Lebensqualität mit der Verfügbarkeit eines eigenen Autos in Verbindung bringen. “Nur im Miteinander ist Klimaschutz und Klimagerechtigkeit mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang zu bringen”, so der neugewählte Vorsitzende.
Dafür möchte der Verband neue Zielgruppen gewinnen. Gemeinsam mit dem neu gewählten Vorstand kündigte Dengler einen Strukturprozess an. „Wir wollen uns strukturell weiterentwickeln und schlagkräftig aufstellen. Dazu brauchen wir auch zeitgemäße Aktions- und Beteiligungsformen.” Als gelungene Beispiele nannte Jörg Dengler die Radentscheide, die viele junge Mitglieder für das Engagement im VCD begeisterten.
Als stellvertretende Vorsitzende wurden Marion Laube aus Weil der Stadt und der Konstanzer Verkehrsplaner Gregor Gaffga gewählt, neuer Schatzmeister ist Manfred Stindl aus Wiesloch, Petra Schulz und Gero Treuner wurden als Beisitzende bestätigt, im Amt bleiben weiterhin Dr. Eike-Christian Kersten, Pamela Berner und Ricarda Hogl.
In Zukunft will sich der VCD weiter dafür einsetzen, dass die Bahnlinie, Stuttgart - Zürich, die so genannte Gäubahn, in den kommenden Jahren durchgehend an den Stuttgarter Hauptbahnhof angebunden bleibt. Auf der Agenda steht ebenso der Ausbau der Rheintalbahn, die Wiederinbetriebnahme des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs nach Frankreich, der Kampf für ein europäisches Nachtzugnetz und die Sicherstellung der Finanzierung für einen verlässlichen Halbstundentakt der Bus- und Bahnanbindung aller baden-württembergischen Gemeinden von 6-24 Uhr.
VCD-Landesvorsitzender