Pressemitteilung,
Schienenverkehr,
Verkehrspolitik,
Infrastruktur
Ludwigsburg
Pressemitteilung - Ludwigsburg, 17.10.2018: Linienoption nach Schwieberdingen bringt neue Chancen
Die Vertreter der Stadt Ludwigsburg äußern sich kurz vor einem weiteren Spitzentreffen mit dem Verkehrsministerium nach wie vor nur vage zur Stadtbahn. Die Stadtbahnplanungen des Landratsamtes werden offenbar im Bereich der Stadt Ludwigsburg mit Verweis auf die Zuständigkeiten nach wie vor nicht weiter berücksichtigt. Nur so erklärt sich, dass bislang beispielsweise beim jüngsten Ausbau der Kreisverkehre Comburgstraße und am Salonwald die Versorgungsleitungen nicht so geplant wurden, dass zu späterem Zeitpunkt ohne erneuten tiefgründigen Umbau Stadtbahngleise gelegt werden können.
All dies nährt den Verdacht, dass die Stadt Ludwigsburg nur den ihrigen Teil der Doppelstrategie verwirklichen will: Eine Reaktivierung der Stecke nach Markgröningen bis 2022 und den Aufbau eines Bus-Rapid-Transport (BRT) -Bussystems. Das Aktionsbündnis Pro Niederflurstadtbahn fordert dagegen endlich ein klares Bekenntnis der Stadt zum Bau einer Niederflurstraßenbahn und möchte die bisherige Doppelstrategie durch einen Stufenplan ersetzt wissen.
Die von der Fa. Bosch und dem Landkreis ins Spiel gebrachte zusätzliche Linienoption einer Niederflurstadtbahnlinie von Markgröningen nach Schwieberdingen birgt mit dem geplanten Ausbau des dortigen Bosch-Standortes weiteres Fahrgastpotential. Diese vom Aktionsbündnis bereits in 2017 als spätere Erweiterungsoption in einer zukünftigen Ausbaustufe gesehene Linie könnte nun unverhofft bereits gleich mit der Einrichtung der Stadtbahn entstehen.
Die vom Aktionsbündnis empfohlene sogenannte Weststadtspange – also die Linienführung durch - anstatt um die ludwigsburger Weststadt herum – die von den Verwaltungen aus wirtschaftlichen Gründen verworfen wurde, rückt damit ebenso wieder in den Fokus einer erneuten Überprüfung unter den geänderten aktuellen Gegebenheiten. Zumal die Stadt Ludwigsburg zwischenzeitlich genau diesen Streckenabschnitt als Teil des von ihr favorisierten BRT-Busnetzes plant.
Damit einhergehend bietet sich in der Folge auch die vom Aktionsbündnis ebenfalls vorgeschlagene und technisch machbare Stadtbahnquerung des Ludwigsburger Bahnhofs auf einer neuen Brücke nördlich der bestehenden Kepplerbrücke, anstatt der seither verfolgten problematischen, sehr aufwändigen und teuren Unterführung am Schillerdurchlass an. Eine gute Integration der Stadtbahn in den umzubauenden Ludwigsburger Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) und insbesondere die wichtige Weiterführung der Tram durch die Myliusstraße direkt durch die Ludwigsburger Innenstadt ins Zentrum und am Blüba und Krankenhaus vorbei nach Osten wird so erst möglich.
„Nein, würde so erst möglich, wenn nur endlich die Stadt Ludwigsburg und das Landratsamt die Chance sehen und in dieselbe Richtung, statt in die jeweils entgegengesetzte steuern würden“, so Andreas Stier von der VCD-Ortsgruppe Ludwigsburg. „Jetzt besteht noch die Möglichkeit, die bestmögliche Lösung für die Bürger von Kreis und Stadt Ludwigsburg gemeinsam zu entwickeln und voranzubringen. Der Bund wartet nicht ewig, irgendwann ist der Zug abgefahren und die Gelder fließen in andere Regionen.“ ist sich Stier sicher. Und dann gehen Landkreis und Stadt Ludwigsburg leer aus, haben die Bürger das Nachsehen und die Politik keine Lösung für die drängenden Verkehrs- und Luftprobleme in Ludwigsburg.