Baden-Württemberg

Ludwigsburg, Fußverkehr
Ludwigsburg

VCD will sich stärker für den Fußverkehr in Ludwigsburg einsetzen

Nachdem sich die Kreisgruppe des Verkehrsclub Deutschland (VCD) in den letzten Jahren vor allem für eine Niederflurbahn in Ludwigsburg eingesetzt hat, will sich die Kreisgruppe jetzt wieder breiter für eine Nachhaltige Mobilität aufstellen.

Max Buchholz, der im letzten Jahr in der Landesgeschäftsstelle des VCD als BuFDi beschäftigt war, wird künftig Ansprechpartner im Landkreis sein. Guido Klamt, der die ÖDP im Regionalparlament vertritt, kümmert sich um die Finanzen. Roswitha Matschiner, 10 Jahre für die Radwegeinitiative aktiv, will sich jetzt mehr dem Fußverkehr widmen und Klaus Arnoldi wird weiterhin das Projekt Stadtbahn betreuen.

Der VCD hatte vor kurzem mit einer Aktion 12qm Kultur darauf aufmerksam gemacht, dass die Parkplätze in der Myliusstraße nicht angemessen genutzt werden und in einer Pressemitteilung für die Achse vom Bahnhof in die Ludwigsburger Innenstadt Vorrang für Busse und Fahrräder gefordert, „damit die Anschlusssicherheit am Bahnhof als multimodaler Knoten für tausende Pendler täglich verbessert werden kann." Diese Aktion hatte Markus Stammberger, Geschäftsführer von „Brillen-Mosqua" auf den Plan gerufen. So behauptet er in einer von ihm verfassten Petition „Eine Ärztestraße wie die Myliusstraße in Ludwigsburg funktioniert nur mit den momentan vorhandenen Parkplätzen." Fakt ist aber, dass der VCD mit seiner Aktion gefordert hat, dass verbleibende Parkplätze mit digitaler Buchung durch eine Berechtigung von Arzt, Sanitätshaus oder Optiker zum Ein- und Aussteigen genutzt werden könnten. Aktuell sind die vorhandenen Parkplätze oft belegt durch junge gesunde Menschen, die sich in Bahnhofsnähe aufhalten. „Damit wird ja gerade verhindert, dass die Parkplätze denen zur Verfügung stehen, die sie benötigen," meint Roswitha Matschiner, die sich dafür einsetzen will, dass die Menschen, die tatsächlich darauf angewiesen sind, mit dem Auto nah ran zu fahren, oder sich fahren zu lassen, dann auch einen freien Platz finden. Deshalb sollten die Parkplätze vor dem Ärtzehaus als Behindertenparkplätze ausgewiesen werden. Die Parkplätze ab der Sparda-Bank bis zum Bahnhof müssten dem Fußverkehr zugeschlagen werden, da die Autos hier künftig in die Alleenstraße fahren müssen, wenn der Bahnhofsvorplatz fußgängerfreundlich und autofrei werden soll. „Wenn Herr Stammberger die Belange gehbehinderter Menschen ernst nähme, würde er diese Maßnahme unterstützen und auch seinen Eingang barrierefrei gestalten." Leider müssten gehbehinderte Menschen dort erstmal drei Stufen überwinden, um in den Laden zu kommen. „Von meiner 89-jährigen Mutter weiß ich, dass es schwerer ist, Treppen zu überwinden, als ein paar Meter mit dem Rollator zu laufen", so Matschiner, die Herrn Stammberger vorwirft, die in der Straße ansässigen Arztpraxen für seine Zwecke zu missbrauchen.

Matschiner sieht gerade in der Särkung des Fußverkehrs eine Chance für die Ludwigsburger Innenstadt, die, wie Wirtschaftsförderer Frank Steinert meinte, „mehr zum Treffpunkt wird". Das müsse sich dann aber auch in der Infrastruktur bemerkbar machen. Leider habe sich aber seit dem Fußverkehrscheck, der 2016 mit viel Engagement und Beteiligung durchgeführt wurde, nichts getan, bedauert Matschiner, die beim VDC-Treffen bereits einige Mitstreiter gefunden hat, um das zu ändern. Wer mitwirken will, kann sich an Roswitha Matschiner wenden: roswitha.matschiner@vcd-bw.de

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