Pforzheim/Enz,
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Radverkehr
Pforzheim/Enz
Der VCD kritisiert die Stadtverwaltung Mühlacker für verkehrsrechtliche Entscheidungen, die den Radverkehr während des Martinimarktes benachteiligen, obwohl Mühlacker Mitglied der AGFK ist und kürzlich für seine Radinfrastruktur ausgezeichnet wurde.
Ist Mühlacker Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) oder Mitglied der Arbeitgemeinschaft fußgänger- und fahrradUNfreundlicher Kommunen, fragt der ökologische Verkehrsclub VCD, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. angesichts der verkehrsrechtlichen Anordnungen der Stadtverwaltung Mühlackers anlässlich des Martinimarktes und hat sich deshalb mit einem Brief an die Stadtverwaltung gewandt.
VCD-Kreisvorsitzender Marlon Frommer beklagt: "Am Martini-Wochenende war die Stadt voller Autos und die Durchfahrt durch die Innenstadt für Fahrräder gesperrt, so dass nur die Nutzung der Ziegeleistraße für Radfahrende übrigblieb. Dort gibt es zwar Radfahrstreifen, doch die Stadtverwaltung hat diese zugunsten von Parkplätzen für Besucher des Martinimarktes aufgehoben und damit die schwächeren Verkehrsteilnehmer bewusst noch weiter gefährdet".
Noch vor zwei Wochen wurde Mühlacker, Mitglied der AGFK, von Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann für gute Qualität im Fuß- und Radverkehr ausgezeichnet. Während diese Auszeichnung zutreffend für den Ausbau der Radinfrastruktur vergeben wurde, zeigt sich aus VCD-Sicht, dass in anderen städtischen Abteilungen der Radverkehr offensichtlich als vernachlässigbare Größe angesehen wird. "Solche verkehrsrechtlichen Entscheidungen zulasten des Radverkehrs sind typisch für fahrradunfreundliche Kommunen - Mitglieder der AGFK sollten solche Entscheidungen gar nicht erst in Erwägung ziehen", fordert der VCD.
Das Grundproblem sei allerdings das fehlende Verkehrskonzept bei Veranstaltungen in der Innenstadt, beklagt der VCD: Die Stadtverwaltung betrachte nur den PKW-Verkehr und sei der Ansicht, möglichst viele kostenlose Parkplätze ausweisen zu müssen und informiere darüber in den amtlichen Bekanntmachungen.
Aus VCD-Sicht sollte die Stadtverwaltung zukünftig bei Veranstaltungen in der Innenstadt statt zusätzliche Parkplätze zulasten des Radverkehrs auszuweisen, besser die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bewerben und über die Stadtwerke sicherstellen, dass der Stadtbus zu solchen Veranstaltungen mindestens einen Halbstunden-Takt von den Wohngebieten in die Innenstadt anbieten. Der VCD weist darauf hin, dass für Lienzingen und Enzberg ein solch halbstündliches Angebot (per Regionalbus bzw. Bahn) schon bestehe und es deshalb auch für andere Wohngebiete und Stadtteile möglich sein müsse.