Baden-Württemberg

Pforzheim/Enz, Pressemitteilung, Verkehrsverbünde und ÖPNV
Pforzheim/Enz

VCD-Vorschläge für bessere Radmitnahme in VPE-Bussen

Aktuell wird die restriktive Radmitnahme in den Linienbussen im Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) kontrovers diskutiert. Derzeit dürfen Fahrräder nur abends ab 19 Uhr und am Wochenende in Linienbussen mitgenommen werden, sofern ausreichend Platz ist. Der VCD macht Verbesserungsvorschläge.

Aktuell wird die restriktive Radmitnahme in den Linienbussen im Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) kontrovers diskutiert. Derzeit dürfen Fahrräder nur abends ab 19 Uhr und am Wochenende in Linienbussen mitgenommen werden, sofern ausreichend Platz ist. Die Beförderung von Rollstühlen oder Kinderwagen gehe vor, stellt der ökologische Verkehrsclub VCD fest. 

Im Bereich des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) können hingegen außerhalb des Berufsverkehrs (montags bis freitags zwischen 6 und 9 Uhr) in begrenztem Umfang Fahrräder auch im Bus mitgenommen werden. Ein Fahrgast hatte sich an den VCD gewandt, nachdem er vom VPE eine ablehnende Antwort hinsichtlich der Übernahme der KVV-Regelung auch auf den VPE erhalten hatte.

Aus Sicht des VCDs seien tatsächlich keine einheitlichen und einfachen Lösungen möglich, allerdings wären durchaus Verbesserungen gegenüber der heutigen Situation umsetzbar. 

„Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Kombination von Rad und ÖPNV sinnvoll ist, um den Einzugsbereich des ÖPNV zu erweitern. Ob es in jedem Falle sinnvoll ist, das Rad im ÖPNV zu befördern, ist jedoch zweifelhaft, da ein Rad den Platz von 2-3 Fahrgästen erfordert und gleichzeitig die Radmitnahme derzeit außerhalb der Berufsverkehrszeit (6-9 Uhr) kostenlos ist“, stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest. 

Insofern sei aus VCD-Sicht zu unterscheiden, für welche Zwecke ein Bedürfnis für eine Radmitnahme bestehe und ob dies nicht auch durch andere Maßnahmen befriedigt werden könne.

Für den Freizeit- und Gelegenheitsverkehr wären aus VCD-Sicht verbesserte Radmitnahmemöglichkeiten sinnvoll und machbar. Zwar seien die Linienbusse von und nach Pforzheim in der Regel tagsüber gut ausgelastet. Andererseits gebe es auch viele weitere Linien im VPE, die nicht nach Pforzheim führten und die außerhalb des Schülerverkehrs keine Kapazitätsprobleme aufwiesen. Insofern sollte auf diesen Linien ein Probebetrieb mit einer Radmitnahme außerhalb der Berufsverkehrszeit eingeführt werden, schlägt der VCD vor und nennt dafür folgende Linien:    

143 Knittlingen – Flehingen
652 Tiefenbronn - Heimsheim
653 Wiernsheim – Heimsheim
700 Mühlacker – Bretten
701 Mühlacker – Enzberg Spitzäcker
702 Mühlacker – Flehingen
703 Mühlacker – Iptingen
704 Maulbronn – Schützingen
705 Mühlacker – Dürrn
706 Maulbronn – Knittlingen
707 Mühlacker – Roßwag
724/725 Arnbach – Schömberg
765 Wiernsheim – Porsche (Weissach)

Für den Berufsverkehr sei die Radmitnahme im Bus nicht die optimale Möglichkeit, da im Berufsverkehr die Busse sowieso stark nachgefragt seien, so der VCD. Besser wäre einerseits, sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder auch an Bushaltestellen einzurichten und andererseits ein Fahrradverleihsystem im VPE-Gebiet, zumindest in Pforzheim und Mühlacker anzubieten, das insbesondere auch den Berufsverkehr berücksichtige (Abstellmöglichkeiten bei bzw. in der Nähe von Arbeitgebern). Während es beim Karlsruher Verkehrsverbund und in der Region Stuttgart solche Radleihsysteme mit Rabatten für ÖV-Nutzer gebe, fehle ein solches Angebot im VPE-Gebiet, stellt der VCD fest.

Matthias Lieb: „Die Einrichtung von sicheren Rad-Abstellanlagen an ausgewählten Haltestellen - mindestens eine je Gemeinde/Teilort und Einführung eines Fahrradverleihsystems im VPE-Gebiet, bevorzugt in Pforzheim und Mühlacker, wäre ein wichtiger Schritt“.

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