Baden-Württemberg

Pressemitteilung, Schienenverkehr
Sigmaringen

Droht dem Schienennetz durch Bad Saulgau das Aus?

Der VCD – Kreisverband Sigmaringen fürchtet wegen der gekürzten Regionalisierungsmittel Stilllegungen etwa zwischen Herbertingen, Aulendorf und Kisslegg. Dies könne aber vermieden werden, wenn der Verkehrsvertrag mit der DB neu verhandelt würde.

 

Aus der oberschwäbischen Region führt der VCD die Strecken Aulendorf - Kißlegg , Aulendorf - Herbertingen, Memmingen – Wangen-– Hergatz und Sigmaringen-Tuttlingen als stilllegungsgefährdet an: Die  Fahrgastzahlen lägen hier  deutlich unter dem Durchschnitt in Baden-Württemberg, aber über Strecken in anderen Bundesländern.Allen Strecken sei gemein, dass sie in den vergangenen Jahren nicht modernisiert wurden und deshalb nur mit relativ hohen Personalkosten zu betreiben seien.

 

Der VCD fordert die Landesregierung auf, diesen Kahlschlag im baden-württembergischen Bahnverkehr nicht zu akzeptieren. Umfangreiche Zugstreichungen und Streckenstilllegungen könnten vermieden werden, wenn der Verkehrsvertrag mit DB Regio neu verhandelt würde. Heute sei bei einem Bestellpreis von 8,25 Euro pro Zugkilometer die DB Regio der größte Gewinnfaktor im gesamten DB Konzern. Insbesondere der Nahverkehrsvertrag mit Baden-Württemberg ermögliche der DB hohe Monopolgewinne. Schon eine Absenkung des Bestellpreises auf 7,00 - 7,50 Euro pro Zugkilometer ermöglicht nach VCD-Berechnungen den Ausgleich des Kürzungsvolumens von 35 Millionen Euro, so dass keine Züge gestrichen werden  müssten..  Da das Land der DB bisher einen Einheitspreis unabhängig vom Fahrgastaufkommen, zahle, würde aus einer Einstellung der schwächer ausgelasteten Strecken der Konzern viel stärker profitieren als das Land. Gegebenenfalls müsse der Verkehrsvertrag mit der DB Region gekündigt und alle Verkehre neu ausgeschrieben werden, findet Lohmiller Dass auch im ländlichen Raum der Schienennahverkehr mit steigenden Fahrgastzahlen und sinkenden Zuschüssen betrieben werden könne, zeige der ‘Ringzug’ im Raum Tuttlingen-Rottweil. Allerdings sei hierbei gerade nicht DB Regio der Betreiber.

"Sollen die Bahnfahrgäste im Land bluten, nur weil die Landesregierung vor der DB kuscht wie das Kaninchen vor der Schlange?“fragt Lohmiller und möchte sich in dieser Frage an Verkehrsstaatssekretär Köberle wenden.  “Was wir  jetzt brauchen,  ist politischer Wille und entschlossenes Handeln."

Kreis Sigmaringen: Der VCD-Landesverband hat zu Beginn der Woche eine Liste der gefährdeten Bahnstrecken vorgelegt Die gekürzten Regionalisierungsmittel für den Schienenpersonenverkehr könnten in Baden-Württemberg eine ungeahnte Streckenstilllegungslawine in Gang, erklärt der Kreissprecher des Verkehrsclub Deutschland (VCD), Wolfgang Lohmiller. Hiermit werde die Befürchtungen des Grünen Landtagsabgeordneten Boris Palmer vom Frühjahr dieses Jahres bestätigt.Weil das Land eine Ausdünnung der Zulaufstrecken auf den Stuttgarter Hauptbahnhof vermeiden wolle, um Stuttgart 21 nicht zu gefährden, steige der Druck auf den ländlichen Raum. Schon 2004 habe das Land hier Züge gestrichen, insbesondere im Allgäu, so dass es hier  keine 'schwach belegten Züge' mehr gebe. Verkehrsstaatssekretär Köberle habe damals weitere Streichungen auf der Allgäustrecke ausgeschlossen.

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