Baden-Württemberg

Pressemitteilung, Schienenverkehr
Sigmaringen

Verkehrsclub fürchtet Angebotsreduzierungen der Bahn

Kreis Sigmaringen: Der Kreisverband Sigmaringen des Verkehrsclub Deutschland hat in seiner Hauptversammlung am 20.6. im Restaurant zur „Traube“ seinen bisherigen Vorstand im Amt bestätigt. Als Folge der beschlossenen Kürzungen der Regionalisierungsmittel befürchtet der Landesgeschäftsführer Werner Korn aus Stuttgart größere Einschränkungen im Fahrplanangebot.

Nach Einschätzung von Korn  könnten bei einer Mittelkürzung von jährlich 70 Mio EUR für die Regionalisierungsgelder schon zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember die Verbindungen drastisch gekürzt werden;  dies betreffe viel eher den ländlichen Raum als etwas die S-Bahnen. Sollte der Tiefbahnhof Stuttgart 21 realisiert werden, würden zudem  150 Millionen an Regionalisierungsgeldern und 250 Millionen Euro aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gebunden. Mit dem neuen Verkehrsplaner des Regionalverbandes, Malte Grunow und Verbandsdirektor Dr Köhler hat Kreissprecher Wolfgang  Lohmiller im Mai ein grundlegendes Gespräch über die Zukunft des Verkehrs in der Region geführt. Hierbei hatte er das Interesse des VCD am Weiterbestehen der Bahnverbindung Altshausen-Pfullendorf zum Ausdruck gebracht. Wichtig sei auch der Erhalt eines Anschlusses in der Stadt Pfullendorf für eventuelle Sonderzüge. Die Strecke Mengen – Stockach („Hegau-Ablachtalbahn“) hält der VCD-Kreisverband weiter für höchst attraktiv für Freizeitangebote und möchte sich deshalb erneut an die Ablachtalbahn-GmbH und die Firma Tegometall wenden.

 Wie Lohmiller bei der Fahrplankonferenz im Frühjahr in Erfahrung gebracht hatte, sollen vom Dezember dieses Jahres an die Neigetechnikzüge zwischen Tübingen, Sigmaringen un Ulm wieder bogenschnell fahren können. Langfristig sollen sie aber nicht mehr über Bad Saulgau, sondern über die Donautalstrecke geführt werden. Der Haltepunkt Herbertingen wird nicht mehr bedient, damit die Fahrtzeit von 59 Minuten zwischen Sigmaringen und Ulm eingehalten werden kann.

 Außer Wolfgang Lohmiller gehören Mechthild Grau (Messkirch) und Dr Franz-Christian Mattes (Sigmaringen) dem Vorstand des VCD-Kreisverbandes an. Beisitzer sind wieder Helga Hartmann und Reinhard Neuendorf (beide Sigmaringen).

 VCD setzt sich für Interessen der Bahnkunden im Raum Bad Saulgau ein.

 Sigmaringen/Bad Saulgau: Auf der Hauptversammlung des VCD (Verkehrsclub Deutschland ) ging Kreissprecher Wolfgang Lohmiller auch auf die Situation am Ticketschalter des Bad Saulgauer Bahnhofs ein. Weil das Verkaufsangebot hier im  März dieses Jahres stark reduziert worden ist, hat Lohmiller an die DB Vertriebsleitung Baden-Württemberg geschrieben. Hermann Höflacher von der Verkaufsleitung räumte in seiner Antwort Umstellungsschwierigkeiten ein. Grundsätzlich gebe es aber am Schalter weiterhin fast alle Angebote, auch solle bald wieder die Möglichkeit zum bargeldlosen Zahlungsverkehr geschaffen werden. Kombinierte Tickets für Bahnbus und Schiene könnten bei einer privaten Agentur in Bad Saulgau gekauft werden.

 Wegen Problemen mit dem „Wochenendticket“ hat sich eine Jahrgängergruppe aus Altshausen an den VCD-Kreisverband gewandt: Diese hatte im letzten Jahr eine Fahrt nach Beuron geplant und hierfür drei Schönes-Wochenende-Tickets gekauft. Für einen normalen Fahrgast völlig unverständlich, hätten die fünfzehn Rentner zuerst nach Aulendorf fahren und dort in Richtung Herbertingen umsteigen müssen, da der Zug in Altshausen fahrplanmäßig nicht hielt. Lohmillers Vorschlag, der Reisegruppe kulanzhalber für ihre nächste Gruppenfahrt einen Gutschein auszustellen , hat die Bahn abgelehnt , da es keinerlei Verspätungen oder Fehler gegeben habe. Lohmiller hat in der Angelegenheit inzwischen die Schlichtungsstelle zwischen DB und Fahrgastverbänden angerufen. 

zurück