Baden-Württemberg

Pressemitteilung, Radverkehr
Stuttgart

„Protected Bike Lanes“ in der TheodorHeuss-Straße

Stellungnahme des Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Stuttgart e.V. zu den geplanten „Protected Bike Lanes“ (geschützten Radwegen) in der TheodorHeuss-Straße.

Stellungnahme des Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Stuttgart e.V. zu den geplanten „Protected Bike Lanes“ (geschützten Radwegen) in der TheodorHeuss-Straße
 
Der VCD Stuttgart begrüßt es, dass die Stadt Stuttgart Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs plant und umsetzen will, wie jetzt die geschützten Radwege entlang der Theodor- Heuss-Straße. Der heute dort vorhandene Radfahrstreifen ist insbesondere wegen der parkenden Fahrzeuge oft eingeengt und deshalb gefährlich. Zudem fehlt eine Fortführung in und aus Richtung Bahnhof.
 
Die „Protected Bike Lanes“ sollen einen deutlich breiteren Radweg anbieten, das Parken wird dann weitgehend entfallen und durch die Abtrennung zur Kfz-Fahrbahn fühlt sich der Radfahrer sicher. Details wie die Führung an der Bushaltestelle, bei den Polizeistellplätzen und an Einmündungen sind noch zu klären, ebenfalls die Art der Abgrenzung.
 
Ein Konflikt ist aber zu lösen: Zwischen Rotebühlplatz und Friedrichsplatz gibt es heute sechs signalgeregelte Fußgängerfurten. Die Radfahrer möchten nicht an jeder dieser Furten angehalten werden, sondern auf dieser Innenstadttangente zügig fahren können. Und für die Fußgänger darf es keine Verschlechterung der Querungen dieser Straßenschneise geben - im Gegenteil: Hier müssen die Wartezeiten an den Ampeln verkürzt werden.
 
Der VCD schlägt deshalb vor, auf dem Abschnitt der Theodor-Heuss-Straße eine „Grüne Welle“ für Radfahrer einzurichten. Diese liegt bei etwa 20 km/h bergauf und 25 km/h abwärts. Zudem sollten möglichst kurze, feste Umlaufzeiten angesetzt werden: 30 Sekunden, je zur Hälfte freigegeben für Fußgänger und Radfahrer. Der Autoverkehr kann mit 20 s Grünzeit pro Minute in diesem Grünfenster ebenfalls bewältigt werden.

Der VCD legt aber besonderen Wert darauf, dass die Radwege nicht am Rotebühlplatz und Friedrichsplatz enden: Vom Stuttgarter Westen kommend muss eine attraktive Fußgänger- und Radwegeanbindung an die Theodor-Heuss-Straße erfolgen, die Weiterführung vom Friedrichsplatz zum Bahnhof muss entlang der Friedrichstraße möglich sein.

Und es muss zusätzlich eine gute, direkte Verbindung über die Lautenschlagerstraße erfolgen. Deshalb schlagen wir vor, die Lautenschlagerstraße zur Fahrradstraße zu machen, welche im Zweirichtungsverkehr befahren werden kann.
 
Zur Anbindung des Westens schlägt der VCD eine Fußgänger- und Radbrücke über die Rotebühlstraße / Paulinenstraße vor, die diesen Knotenpunktsbereich von der Herzogstraße bis Rotebühlplatz in einem Bogen überwindet.

Vielleicht wird die vorgeschlagene Brücke aber auch überflüssig, wenn es gelingen soll, den Kfz-Verkehr deutlich zu vermindern, zu halbieren, wie es im Wettbewerb zur Umgestaltung der B 14 als Ziel vorgegeben wurde. Im Gegensatz zur B 14, auf der zwischen 60 000 und 100 000 Kfz/Tag fahren, liegt die Tagesbelastung auf der Theodor-HeussStraße „nur“ bei knapp 30 000 Kfz. Es sollte möglich sein, auch hier entsprechend die Fahrbahnflächen auf grundsätzlich eine Fahrspur pro Richtung zu halbieren. Dann würde sich das Queren der Straße noch deutlich einfacher organisieren lassen.  
 
Die Stadt hat im Dezember 2019 beschlossen, eine städtebaulichen Wettbewerb im Zuge der gesamten innerstädtischen B 27 / B 27a im kommenden Jahr durchzuführen. Dieser bezieht sich auch auf den Straßenzug Theodor-Heuss-Straße - Friedrichstraße - Heilbronner Straße. Da spricht Vieles dafür, die geschützten Radwege so einzurichten, dass sie sich einem geplanten Gesamtkonzept noch anpassen lassen, zum Beispiel, wenn eben nur noch eine Fahrspur pro Fahrtrichtung erforderlich sein sollte.

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