Südbaden
Südbaden
Mit rund 800 Mitgliedern ist die neu gegründete VCD-Ortsgruppe Freiburg die mitgliederstärkste VCD-Ortsgruppe in Deutschland. Die Ortsgruppe gehört zum VCD Regionalverband Südbaden e.V. mit seinen insgesamt über 2000 Mitgliedern. Durch eine eigenständige Ortsgruppe wird die verkehrspolitische Arbeit für Freiburg selbst noch intensiver werden.
Die Kernarbeit der VCD-Ortsgruppe Freiburg baut auf den neun Forderungen des Fuß- und Radentscheids auf. Mit dem Bürgerbegehren im Jahr 2020 drückten über 20.000 Freiburgerinnen und Freiburger ihren Wunsch nach einer Verkehrswende aus.
„Mit der Gründung der Ortsgruppe Freiburg stellen wir die Forderungen des Fuß- und Radentscheids auf ein institutionelles Fundament. Außerdem kann so der VCD Regionalverband Südbaden noch mehr in der Breite arbeiten – Auch der ländliche Raum braucht die Verkehrswende. Gerade dort muss der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs schnell vorangetrieben werden, um die privaten PKWs zu reduzieren“, so Paul Daum, Vorsitzender des VCD Regionalverband Südbaden e.V.
Mit einem Neujahrsempfang am 26. Januar 2024 wurde die Gründung der Ortsgruppe im Haus der Jugend in Freibur gefeiert. Angesichts des schrecklichen Todes eines 29-jährigen Radfahrers auf der Eschholzstrasse genau eine Woche zuvor, herrschte jedoch auch eine gedrückte Stimmung unter den etwa 30 Gästen. Die Ortsgruppe hat daher beschlossen, das Ende der Veranstaltung auf 18 Uhr vorzuziehen, um sich mit ihren Gästen der Critical Mass anzuschließen und der Aufstellung des Ghostbikes zum Gedenken an den verstorbenen Radfahrer beizuwohnen.
Die Ortsgruppe Freiburg hat sich für 2024 viel vorgenommen:
Endlich muss der Schloßbergring fuß- und fahrradfreundlich umgestaltet werden. Dazu hat auch der VCD längst umsetzungsreife Vorschläge vorgelegt, z.B. die Umwidmung der bergseitigen Fahrspuren zur Zweirichtungs-Fahrradstraße.
Die VCD-Ortsgruppe fordert Verkehrsberuhigung in Haslach und in der Lorettostraße. Diese Straßen stehen stellvertretend für viele ähnliche Straßen in Freiburg. Ziel ist es, dass die Menschen, die dort wohnen, zur Schule gehen und einkaufen besser geschützt werden sollen. Eine Möglichkeit sind dafür sogenannte Superblocks, in denen durch ein System von Einbahnstraßen und Diagonalsperren der Durchgangs-KfZ-Verkehr aus dem Wohnviertel herausgehalten wird. Das Potential der Superblock-Idee mit den Anforderungen des Klimawandels zu verbinden und mehr Platz für Grün und Menschen zu schaffen wurde als „Freiblocks“-Konzept auf dem Neujahrsempfang vorgestellt.
Auch die Ablehnung des Stadttunnels ist ein wichtiges Thema für den VCD in Freiburg.
Das Parken für Fahrräder und andere kleine Fahrzeuge muss an zentralen Stellen in Freiburg schnell und deutlich verbessert werden. Die Ortsgruppe hält daher an der Forderung nach dem Umbau der Bahnhofsgarage zur Mobilitätsstation fest.
Zu den Schwerpunkten gehören auch Konzepte und Aktionen zur Stärkung kleiner und effizienten Fahrzeuge, um dem ständigen Größenwachstum von Autos eine Politik der Feinmobilität entgegen zu setzen.
Und schließlich, der VCD wird sich in den Freiburger Kommunal-Wahlkampf einmischen und diese Forderungen in die Politik des zukünftigen Gemeinderates einbringen.
Gegründet 1986 setzt sich der ökologischen Verkehrsclub auf vielen Ebenen für die Interessen von Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Benutzer*innen der öffentlichen Verkehrsmittel sowie umweltbewussten Autofahrer*innen und Motorradfahrer*innen ein. Integrierte und vernetzte Mobilitätsangebote sollen die Mobilitätswende prägen, durch die alle Menschen sicher, gesund sowie klima- und umweltfreundlich mobil sein können – insbesondere auch die Kleinen und die Alten.
Interessierte Menschen aus Freiburg sind herzlich eingeladen, sich zu engagieren und bei den vielfältigen Aktionen des VCD mitzumachen. Mehr Information: freiburg@vcd.org und https://bw.vcd.org/der-vcd-in-bw/suedbaden/ueber-uns/ortsgruppen-in-suedbaden/vcd-freiburg (zukünftig auch unter vcd.org/freiburg).