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VCD warnt vor Autobahn-Vollanschluss

Vor der öffentlichen Veranstaltung zu Stadttunnel und Oberflächenplanung „Ganterknoten“ am heutigen Donnerstag warnt der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) vor den schädlichen Folgen eines Autobahn-Vollanschlusses inmitten der Stadt: Statt der erhofften Entlastung sei eine Zunahme der Verkehrsbelastungen für die Innenstadt, sowie die Stadtteile Wiehre und Oberau zu erwarten.

Die städtebauliche Entwicklung der Innenstadt würde durch einen Autobahn-Vollanschluss Freiburg-Zentrum/-Wiehre/-Oberau blockiert. Der Schlossbergring und die Dreisamufer-Straßen müssten wachsende Zubringerfunktionen für diese Autobahnzufahrt übernehmen. Auch die Trennwirkung des Innenstadtringes würde dramatisch verstärkt.

Damit müsste auch die Vision eines innenstadtnahen Erlebnisraumes an der Dreisam („Stadt am Fluss“) den leistungsfähigen Zubringerstraßen geopfert werden.

Der Bau einer kreuzungsfreien Autobahnverbindung bis in das Stadtzentrum würde  zu einem drastischen Anstieg des Ziel- und Quellverkehrs führen. Die Bemühungen der Stadt Freiburg, den Verkehr auf den Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad, Fußverkehr) zu verlagern, würden konterkariert.

Zum Hauptproblem würden die stark verkürzten Fahrzeiten für den motorisierten Individualverkehr in die Innenstadt und die angrenzenden Stadtteile Wiehre und Oberau werden. Sie führten dort zu einem erhöhtem Verkehrsaufkommen, zu weiteren Lärm- und Abgasbelastungen und einer starken Zunahme des Parkdrucks und des Parksuch-Verkehrs. 

Die für einen Autobahnvollanschluss erforderlichen ungeheuren baulichen Eingriffe in den Stadtraum in der unmittelbaren Nähe des Ganterareals und der angrenzenden Wohnbebauung hält der VCD für nicht akzeptabel. Die heute schon bestehende Trennungswirkung der Schwarzwaldstraße für Fußgänger und Radfahrer würde weiter verstärkt.

Der VCD sieht bessere, nachhaltigere und viel schneller zu realisierende Maßnahmen zur Entlastung (nicht nur) der Dreisam-Uferstraßen: Tempo 30 ganztags, Nachtfahrverbot für LKW, Aufnahme der B31 in die Umweltzone und vieles mehr. Diese Maßnahmen müssten natürlich in ein Gesamtkonzept für Stadt und Region eingebettet werden, sodass es keine Mehrbelastungen im Glottertal und anderswo gäbe.

Und Stadt und Region müssten sich endlich mit voller Kraft gegen den weiteren Ausbau der B31 zur „leistungsfähigen Ost-West-Verbindung“ wenden. Schwarzwald und Breisgau brauchen keine Autobahn durch die Hintertür!

Der gleichzeitige forcierte Ausbau des Umweltverbundes macht immer mehr Autofahrten überflüssig.

Die Vorteile gegenüber einem Autobahn-Vollanschluss mit steigendem Autoverkehr liegen auf der Hand: mehr Lebensqualität durch weniger Lärm, bessere Luft und mehr Platz für menschliche Begegnungen in der ganzen Stadt. Mehr Freiheit für alle Formen der Mobilität in einem vernünftigen und bedarfsorientierten Rahmen.

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