Landesverband BW,
Verkehrspolitik
Am 19. Oktober lud der VCD-Landesverband Baden-Württemberg ins Kulturzentrum Merlin ein, um die Studie „Gleichstellung in der Mobilität“ in den Mittelpunkt einer spannenden Diskussion zu stellen. Nach der Begrüßung durch Pamela Bender aus dem VCD-Landesvorstand stellte Miriam Koch (Referat 41: Grundsatz, Mobilitätskonzept und Europa, Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg) zentrale Erkenntnisse des aktuellen Reports vor.
Koch machte deutlich: Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten haben auch unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse. Besonders Personen mit Sorgeverantwortung – häufig Frauen – sind auf barrierefreie Wege, gut erreichbare Haltestellen und einen verlässlichen öffentlichen Nahverkehr angewiesen.
Ziel des Reports
Die Studie untersucht, wie sich geschlechtsspezifische Unterschiede auf Mobilitätsverhalten, Bedürfnisse und Sicherheit auswirken. Ziel ist es, Mobilität geschlechtergerecht und sozial inklusiv zu gestalten – ein zentraler Baustein für die Verkehrs- und Klimawende.
Kernaussagen der Studie
Empfohlene Handlungsfelder
Die Studie empfiehlt unter anderem:
Podiumsdiskussion: Perspektiven aus Praxis und Engagement
In der anschließenden Diskussion mit Nico Worms (Kidical Mass Stuttgart), Miriam Koch und Petra Schulz (VCD-Landesverband), moderiert von Rome Edel (MoWa), wurde deutlich:
Selbstständige Mobilität und Bewegungsfreiheit – besonders für Kinder und Jugendliche – sind Kernanliegen einer gerechten Verkehrspolitik.
Die Stadt Stuttgart hat hierfür kürzlich eine Beauftragte für geschlechtergerechte Stadt- und Verkehrsplanung berufen. Dennoch dominiert vielerorts noch der Fokus auf den motorisierten Individualverkehr. Dabei sind viele Menschen längst multimodal unterwegs – zu Fuß, mit Rad, Bus oder Bahn – und benötigen vor allem zuverlässige, sichere und barrierefreie Wegeketten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion lag auf der Unfallprävention: Überproportional viele Unfälle gehen auf das riskante Verhalten einer kleinen Gruppe – meist junger Männer – zurück. Hier brauche es mehr Konsequenz von Polizei, Justiz und Gesellschaft, um Leben zu schützen und Aggression im Straßenverkehr wirksam einzudämmen.
Fazit
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie eng Gleichstellung, Sicherheit und nachhaltige Mobilität miteinander verknüpft sind.
Eine geschlechtergerechte Verkehrsplanung schafft nicht nur mehr Sicherheit und Teilhabe, sondern auch lebenswerte Städte: mit kurzen Wegen, sicheren Verbindungen, lebendigen öffentlichen Räumen – und Mobilität, die allen Menschen zugutekommt.