Baden-Württemberg

Landesverband BW

Nachruf: Natenom

Ein Kämpfer für sichere Straßen

Andreas Mandalka, in der Radszene besser bekannt als Natenom, wird uns allen als leidenschaftlicher Fahrradaktivist und unermüdlicher Kämpfer für die Sicherheit beim Radfahren in Erinnerung bleiben. Sein Leben endete tragisch am 30. Januar 2024 bei einem Verkehrsunfall, in der Nähe von Pforzheim und macht uns einmal mehr die dringende Notwendigkeit bewusst, die Sicherheit auf unseren Straßen zu verbessern.

Seit 2011 berichtete Andreas auf seinem Blog (https://natenom.de) und in den sozialen Medien über die ständigen Gefahren, denen Radfahrer durch unachtsame Autofahrer ausgesetzt sind. Er machte auf die mangelnde Sicherheit von Radwegen, die zu geringen Abstände beim Überholen von Radfahrern sowie die Untätigkeit der Behörden bei der Verfolgung entsprechender Verstöße aufmerksam. Anzeigen zu geringen Überholabständen wurden von der Polizei und der Pforzheimer Bußgeldstelle kaum bis gar nicht bearbeitet. Vielmehr wurde ihm nahegelegt, seine Anzeigen seien das Problem und nicht die Vorfälle. Und auch die Staatsanwaltschaft stellte Verfahren um Verfahren ein. Nicht zuletzt auf Grund seiner Beharrlichkeit wurde in der 2020er Novelle der Straßenverkehrsordnung der notwendige Mindestabstand beim Überholen von Fahrradfahrenden aufgenommen. Dennoch bleiben die Strafen für Autofahrer, die sich rücksichtslos verhalten und das Leben von Radfahrern gefährden oder nehmen, immer noch lächerlich gering. 

Sein Tod hat eine Welle der Trauer und Empörung ausgelöst und verdeutlicht einmal mehr den Handlungsbedarf damit Menschen endlich sicher mit dem Fahrrad unterwegs sein können. Es ist an der Zeit, dass die vorgeschriebenen Überholabstände aktiv von der Polizei und den Behörden bekannt gemacht werden und Verstöße kontrolliert und geahndet sowie die Strafen für solche Vergehen konsequent und angemessen bemessen werden. Damit Menschen sicher mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs sein können. Außerdem fordern wir eine baulich getrennte Radinfrastruktur – wo immer möglich – um Unachtsamkeiten oder Sichteinschränkungen anderer Verkehrsteilnehmer nicht mehr lebensgefährlich werden zu lassen.

Lasst uns energisch für eine Vision Zero einstehen, damit Andreas' Kampf nicht vergebens war. Wir streben nach Straßen, auf denen Sicherheit für alle gleichermaßen gewährleistet ist.

Novelle der Straßenverkehrsordnung von 2020: 
https://www.dvr.de/fileadmin/downloads/broschueren-flyer/Runter_vom_Gas/StVO-Novelle-Runter-vom-Gas-2021-Broschuere.pdf

 

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