Baden-Württemberg

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Verkehrsclub begrüßt Zustimmung des Ministerrats zum Vergleich über Luftreinhaltung in Stuttgart

Pressemitteilung Nr. 18/16 - Stuttgart, 21. Juni 2016: Verkehrsbeschränkende Maßnahmen kein Tabu mehr/ Stärkung des Umweltverbundes beschleunigen

Der Landesverband Baden-Württemberg des ökologischen Verkehrsclubs begrüßt die heutige Zustimmung des Ministerrats zum Vergleich des Verwaltungsgerichts Stuttgart zur Einhaltung der Immissionswerte von Feinstaub und Stickstoffoxid an der Messstelle „Stuttgart Am Neckartor“ als ein wichtiges Signal, um das bisherige Tabu von verantwortlicher Seite gegenüber verkehrsbeschränkenden Maßnahmen endlich aufzuheben.

„Seit rund 10 Jahren werden in Stuttgart die Grenzwerte für Luftschadstoffe überschritten – es ist höchste Zeit, dass endlich energische Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung ergriffen werden“, erklärt der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. Der grün-schwarze Koalitionsvertrag sehe vor, die Region Stuttgart als Modell für eine funktionsfähige und nachhaltige Mobilitätsregion weiter zu entwickeln – aktuell sei die Region davon noch weit entfernt, stellt der VCD fest.

„Die Erfahrungen aus den Feinstaub-Alarmen seit Jahresbeginn haben gezeigt, dass ein reiner Appell an die AutofahrerInnen, auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen, letztlich nicht ausreichend ist, um den motorisierten Individualverkehr spürbar und nachhaltig in der Landeshauptstadt zu reduzieren“, erklärt Matthias Lieb, denn: „Die Einführung verkehrsbeschränkender Maßnahmen erfordert auch leistungsfähige Alternativen zum eigenen Auto.“

Der VCD-Landesvorsitzende fordert daher, den Umweltverbund in der Region Stuttgart konsequent und nachhaltig zu stärken und für gewerbliche Betriebe Lieferalternativen wie beispielsweise den Transport per Lastenrad gezielt zu unterstützen und zusätzliche Gelder bereit zu stellen, um den Radverkehr und den ÖPNV weiter auszubauen. Bei letzterem müssten dafür mehr Kapazitäten, ein dichterer Takt und schnellere Verbindungen realisiert werden, um attraktive Alternativen zum Autoverkehr zu bieten, so der VCD. Während bei der S-Bahn in den nächsten Monaten zusätzliche Fahrzeuge für bessere Angebote zur Verfügung stünden, sei bei der Stuttgarter Straßenbahn die Finanzierung dringend benötigter zusätzlicher Stadtbahnen und Busse noch unklar, beklagt der VCD.

Die Entwicklung des Jobtickets und ein Vergleich mit Zürich zeigten, dass durch ein zuverlässiges und dichtes ÖPNV-Angebot mit ausreichend Sitzplätzen in Verbindung mit attraktiven Tarifen Autofahrer zum Umsteigen bewegt werden könnten, betont VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.

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