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Landesverband BW
Pressemitteilung Nr. 29/17 - Stuttgart, 28.08.2017: Elektrifizierungs- und Lückenschluss-Programm gefordert
Angesichts der massiven Probleme im Schienengüterverkehr durch die Vollsperrung der Rheintalbahn fordert der ökologische Verkehrsclub VCD ein Elektrifizierungs- und Lückenschluss-Programm für das Eisenbahnnetz in Baden-Württemberg.
„Der Ausbau des Eisenbahnnetzes in Baden-Württemberg steht zwar in vielen Programmen, kommt aber kaum voran – seit 70 Jahren fehlt das zweite Gleis der Gäubahn, die Rheintalbahn ist seit 30 Jahren im Bau“, beklagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. Auf vielen Nebenstrecken in Baden-Württemberg behinderten zudem Elektrifizierungslücken den durchgängigen Güterverkehr, so der VCD, nur 60% des rund 4.100 Kilometer langen Eisenbahnnetzes in Baden-Württemberg sei elektrifiziert.
Deshalb habe sich der Güterverkehr in den letzten Jahren auf die Rheintalbahn konzentriert (vgl. Karte). Auch die mangelhafte Verknüpfung der Eisenbahnnetze in Frankreich und in Baden-Württemberg sei ein Grund für die Probleme mit dem Umleitungsverkehr. So gäbe es auf den rund 180 Eisenbahn-Kilometern zwischen der Grenze bei Basel und Karlsruhe nur zwei Eisenbahnbrücken über den Rhein. „Früher vorhandene Eisenbahnbrücken sind nach dem Krieg entweder nicht mehr aufgebaut
worden oder wurden zu Straßenbrücken umfunktioniert – dadurch weist das Netz jetzt große Lücken auf“, stellt Matthias Lieb fest.
Aus VCD-Sicht ist nun der Bund gefordert, kurzfristig ein Lückenschluss- und Elektrifizierungsprogramm aufzulegen, um das Eisenbahnnetz im Südwesten leistungsfähig und robust gegenüber Störungen zu machen.
Folgende 12 Strecken schlägt der VCD für einen vordringlichen Ausbau vor (ohneStrecken, für die Ausbauten schon konkret beschlossen sind):